Mit Juni 2012 werden sich Erscheinungsbild und Geräuschkulisse der Annenstraße grundlegend ändern. Denn dann beginnen die geplanten Umbauarbeiten, die voraussichtlich bis Sommer 2013 dauern werden.
Von Sonja Radkohl
Wenn schwere Baumaschinen herandonnern, Baggerschaufeln am Asphalt kratzen, Schutthaufen krachend auf den Boden fallen und sich Arbeiter in orangen Schutzwesten Befehle zubrüllen, dann wird es Frühling im Annenviertel. „Wir werden mit der Vorbeckgasse beginnen und uns dann Richtung Bahnhof vorarbeiten“, sagt die Grüne Vizebürgermeisterin Lisa Rücker. Der genaue Plan dazu wird noch von „Mettler Landschaftsarchitektur Berlin“ ausgearbeitet. Fest allerdings steht, dass der Umbau der Annenstraße mit Leitungsarbeiten in der Vorbeckgasse im Juni 2012 beginnen wird. Bis Sommer 2013 soll sie dann neu gestaltet sein, mit einer Einbahnstraßenregelung zwischen Bahnhofgürtel und Roseggerhaus, breiteren Fußgängerbereichen und Plätzen, die auflockern.
Der Esperantoplatz im Jänner 2012
Es wird laut
Richtig laut wird es in der Annenstraße werden, wenn sich die Bauarbeiter dem Boden zu widmen beginnen: Dann wird knackend Asphalt aufgebrochen, kleine und große Platten aus Granit werden auf schweren Fahrzeugen heranbrummen und auf Plätzen und Gehsteigen verlegt werden. Dominikanerplatz, Esperantoplatz und Metahofplatz werden diese Platten als „Platz“ von der restlichen Straße abheben, wobei am Metahofplatz sogar die Fahrbahn mit Kleinsteinpflaster versehen wird. Diese Plätze sollen laut Rücker auch mehr Sitzmöglichkeiten und Raum für Gastgärten anbieten, um eine „aufgelockerte Platzsituation mit hoher Aufenthaltsqualität“ zu gewährleisten. Ein Shared Space, also ein Raum, bei dem sich sämtliche Verkehrsteilnehmer die Straße teilen, kann laut Rücker nicht umgesetzt werden. Gründe dafür seien die zu kleinen Plätze und die Straßenbahnschienen.
Eine reine Shared Space- Lösung, wird es auf den Plätzen nicht geben, da wir die Sicherheit für Menschen, die nicht sehen können, berücksichtigen müssen- dazu muss es einen Unterschied zwischen Auto- und Fußgängerbereich geben- Lisa Rücker, Grüne Vizebürgermeisterin
Mehr Grün, mehr Licht, mehr Leben
Rund um die Plätze werden Arbeiter bald unter lautem Scharren Gruben ausheben, in denen dann Bäume wachsen sollen. Jeder der drei Plätze bekommt eine eigene Baumart, die ihn später von der restlichen Straße abheben wird; die genauen Sorten stehen aber noch nicht fest. Bereits vorhandene Bestände, wie die Baumreihe in der Volksgartenstraße und die Parkanlagen der Andräkirche, des Volksgartens und des Metahofsparks sollen erweitert werden.
Bohren und Hämmern, Schrauben und Schweißen werden schließlich die Umgestaltung der Beleuchtung ankündigen. Dazu sollen Spannseilleuchten verwendet werden, die platzsparend an die schon vorhandenen Seile angefügt werden können. Für Gehsteige und Haltestellen wird es zusätzliche LED- Beleuchtungen geben, die gut ausleuchten und damit Sicherheit vermitteln.
So soll der Esperantoplatz im Sommer 2013 aussehen (Foto: © Mettler Landschaftsarchitektur)
Zukunftsvisionen
Aber was dann? Wenn die Umbauarbeiten beendet sind – wird wieder Verkehrslärm die Annenstraße beherrschen? „Die Annenstraße ist das ,Tor in die Stadt‘ und soll mehr Platz zum Schlendern und Gehen bieten. Was sie speziell macht, ist ihre Mischung zwischen Wohnstraße und Geschäftsleben. Es wird mehr Leben stattfinden“, so Rücker. Wenn diese Pläne aufgehen, wird ab Sommer 2013 also eine gänzlich neue Geräuschkulisse das Leben in der Annenstraße prägen: das Plappern der Passanten, das Klirren der Gläser in den Gastgärten und das Plätschern des Mühlgangs.
[box type=“info“]Hier gibts die aktuellen Infos zum Stand der Bauarbeiten:Stadtentwicklung Graz [/box]