Projekte zur Wiederbelebung und Verschönerung des Annenviertels laufen schon lange. Jetzt wird mit schwerem Gerät die Annenstraße selbst bearbeitet und verändert. Ein Ausblick auf den Sommer in der Annenstraße.
Von Thomas Edlinger
Am 24.April luden die Stadt Graz und die Holding Graz Linien ins Hotel Europa. Thema war die bevorstehende Monsterbaustelle auf der Annenstraße von 4. Juni bis 4. September. VertreterInnen der Stadtbaudirektion, der Holding Graz und weitere Experten standen den Interessierten für Fragen zu Verfügung. Nach einer kurzen Einleitung von Timo Wolf-Köhler, Referent für Bürgerbeteiligung, und Meldungen von Gemeinderat DI Georg Topf und Vizebürgermeisterin Lisa Rücker, stellten Fachmänner und -frauen die Pläne für die weitere Vorgehensweise in der Annenstraße vor.
Der Saal im Hotel Europa kurz vor Beginn der Veranstaltung
Ein arbeitsreicher Sommer
Grund für die massiven Bauarbeiten sind sowohl Mängel im Sicherheitsbereich als auch der Versuch, die Straße optisch ansprechender zu gestalten und damit auch wieder zu beleben. Die Maßnahmen werden den Gleisbau in der Annenstraße auf den aktuellsten Stand bringen und sowohl die Sicherheit als auch die Barrierefreiheit erhöhen. Bisher mussten bei den Haltestellen Roseggerhaus und Esperantoplatz/Arbeiterkammer Fahrbahnen überquert werden, um überhaupt in die Straßenbahn einsteigen zu können. Da die Gehsteige verbreitert und die Straßenbahnen an den Fahrbahnrand rücken werden, wird das nach den Bauarbeiten nicht mehr notwendig sein. Es werden auch hochwertige Materialien verwendet, um Plätze und Gehsteige an der Annenstraße zu verschönern und attraktiver zu gestalten.
Die Verkehrssituation ab 4. Juni
Ab 4. Juni wird die Annenstraße für den gewöhnlichen Verkehr gesperrt. Geschäfte in der Straße werden aber natürlich noch beliefert werden können und Anrainer werden zu ihren Parkplätzen kommen. Auch die Zufahrt für Müllabfuhr und Einsatzkräfte wird gewährleistet bleiben. An den Kreuzungen Roseggerhaus und Esperantoplatz kann die Annenstraße dennoch überquert werden. Eine „Shopping-Bim“ wird eingerichtet, eine Oldtimer-Straßenbahn, die kostenlos zwischen Jakominiplatz und Südtirolerplatz pendelt. Die Straßenbahnlinien, die durch die Annenstraße führen, werden für die Dauer der Bauarbeiten bis zum 4. September durch Busse ersetzt, die die Baustelle großräumig umfahren. Die zukünftige Ausweichslinie wird der Linie 4 vom Jakominiplatz bis zur Keplerbrücke folgen, von dort gleich wie die Linien 58 und 63 zum Hauptbahnhof fahren und weiter über die Waagner-Biro-Straße zur Laudongasse führen. Eine Einbahnregelung vom Bahnhofsgürtel bis zum Roseggerhaus stadteinwärts soll die Verkehrssituation in der Annenstraße beruhigen.
Haltestelle Hauptbahnhof/Annenstraße
Probleme für Anwohner
Die Bürger, die an der Diskussion teilnahmen, sorgten sich vor allem wegen der Lärm- und Staubbelastung. Die Verantwortlichen verharmlosten aber nichts. Der Grundtenor lautete, dass es laut und staubig wird, aber, da alles Abschnittsweise geschieht, wird die Belastung für den Einzelnen nicht sehr lange andauern. Die Nachtruhe soll durch die zum Teil doch lauten Bauvorgänge nicht gestört werden. Montags bis Freitags wird von 6 Uhr bis 22 Uhr gearbeitet, Samstags von 6 Uhr bis 14 Uhr.
Kommunikation zwischen Verantwortlichen und Anwohnern soll großgeschrieben werden. So wird in der Annenstraße 40 ein Baustellenbüro eingerichtet und gleich daneben auch ein Stadtteilbüro. Hier sollen Bürger Informationen erhalten und Beschwerden absetzen können, wenn sich Probleme ergeben.