Wenn der Nino aus Wien von Politik spricht, dann redet er von Rauchfangkehrern. Wenn er ein Buch schreibt, dann weiß er selbst nicht was darin steht, bis er endlich fertig ist. Aber eines weiß er ganz genau: Und zwar, dass er ohne „Je T’Aime Moi Non Plus“ ganz anders geworden wäre.
Von Andreas Leitner und Nino Groß
2010 begann Nino Mandl aus Hirschstetten damit einige seiner Songs auf Myspace hochzuladen und wurde prompt von FM4 entdeckt. Heute hat er mit seiner Band „Der Nino aus Wien“ schon drei Alben veröffentlicht. Zu beachten sind vor allem die Texte, allesamt auf Deutsch, einige sogar im Dialekt. Nicht zuletzt darum fällt er sogar unter den gerade sehr häufig vorkommenden Wiener Alternativo-Musikern noch auf. Er ist ein Original. Anlässlich eines Konzertes im Grazer Orpheum hat es sich annenpost.at nicht nehmen lassen, ihn auch einmal kennen zu lernen.
So Nino, du hast letztes Jahr einmal gesagt, du würdest gerne ein Kochbuch schreiben. Wie schaut’s aus damit?
Ja, ich bin dabei, aber ich weiß nicht ob’s immer noch ein Kochbuch wird! Aber irgendetwas wird es schon. Es ist sehr schwer für mich, also ich glaub ich kann ganz einfach schreiben, weil ich ja früher viel schrieb und auch viele Lieder schreib, aber ich bin komplett draußen. Ich muss erst wieder neu reinkommen, weil Lieder schreiben ist was ganz anderes. Da hab ich halt so meine Techniken drauf. Aber Geschichten oder so – sehr schwer.
Du hast vorhin gesagt, du hättest früher viel geschrieben. Da frage ich mich: Wie warst du in der Schule?
In Geographie war ich sehr gut!
In Deutsch?
Auch.
In Betragen?
Sehr…. Sehr….
Mit deinem „Spinatsong“ hast du am Protestsongcontest teilgenommen, da geht’s ja vor allem um politische und gesellschaftliche Themen, die du auch in deinen Liedern immer wieder ansprichst. Wie politisch ist der Nino aus Wien?
Sehr!
Und wenn du in Österreich politische Macht hättest, was würdest du ändern?
Ich finde auf jeden Fall, dass man selber bestimmen darf, wann die Rauchfangkehrer kommen. Und sie sollten auch nur dann kommen, wenn wirklich was kaputt ist. Aber ich freu mich über jeden Besuch! Nur sie sollen nur mal klar sagen wann sie kommen, und nicht zwischen sechs und elf. Das ist nicht gut für mich. Für mich nicht und für sie auch nicht, weil ich bin viel unfreundlicher wenn sie erst um elf erst kommen. Und viel unpünktlicher wenn ich danach noch wohin muss. Also das wär’ mir schon wichtig.
Wenn man deine Musik einer schwangeren Frau vorspielen würde, wie würde dann das Kind werden?
Also meine Eltern haben gesagt, als meine Mutter schwanger war, hörten sie den ganzen Tag nur Je T’Aime, Moi Non Plus, von Serge Gainsbourg. Ich denke, dass diese Musik der Musik von „Der Nino aus Wien sehr ähnlich ist. Zumindest von der Stimmung her. Darum denke ich, dass jedes Kind dann so wird wie ich, oder wie ein anderer aus der Band.
Zum Abschluss noch einige Impressionen des „Nino aus Wien“-Auftrittes in Graz!