Die etwas chaotische Auslage der Tornado-Shops
Die etwas chaotische Auslage der Tornado-Shops

Tornado – der etwas andere Elektronikhändler

Lesezeit: 2 Minuten

Händler von gebrauchten Elektrogeräten gibt es wie Sand am Meer. Bei Tornado in der Annenstraße offenbart sich aber schon auf den ersten Blick ein gewaltiger Unterschied zur Konkurrenz: Das Motto „Ankauf und Verkauf aller Elektroartikel“ wird hier durchaus wörtlich genommen.

Außergewöhnlich ist bereits das Schaufenster des Shops. Völlig ungeordnet liegen hier alte Notebooks, teilweise noch aus den Neunzigern, neben unterschiedlichsten Einzelteilen – Vielleicht ist das ja eine kreative Umsetzung des Shopnamens. Die Idee dahinter erklärt der Besitzer: „Neue Sachen kennen alle vom Fernsehen, jeder weiß wie ein iPhone aussieht. So ein alter Laptop ist viel interessanter, das fällt im Schaufenster auf.“ Für seine außergewöhnliche Auslage erwartet er auch schon wieder eine neue Lieferung alter Geräte.

Die etwas chaotische Auslage der Tornado-Shops
Die etwas chaotische Auslage der Tornado-Shops

Im Geschäft hingegen gibt es auch aktuelle Technik. Smartphones, Digicams und Spielkonsolen neuester Generation liegen hier auf, direkt neben unidentifizierbaren Computerbauteilen, Handys, die noch eine Antenne haben, einem Mini-Kühlschrank mit Bundesadlerdesign und vielen weiteren Kuriositäten. Die Geräte sind oft nur übereinander geschlichtet, einige Notebooks stehen auf schmucklos an der Wand hängenden Brettern. Lediglich für Mobiltelefone und kleine Kameras gibt es eine Vitrine. Gewissermaßen macht aber gerade das den Charme des Geschäfts aus, kaum ein anderes Elektrogeschäft lädt so sehr zum Stöbern und Staunen ein.
Auf die Frage, ob es Geräte  gibt, die er nicht annimmt, antwortet der Besitzer schnell: „Alte Drucker und sonstiges Zubehör nehme ich nur selten. Ich gebe auf alles, was ich weiterverkaufe, einen Monat Garantie, aber bei diesen Sachen weiß man nie, ob das noch geht.“

Rechner, Notebooks, Einzelteile... bunt durchgemischt
Rechner, Notebook, Einzelteile... bunt durchgemischt

Der Shop funktioniert laut Besitzer deshalb, weil er eine Nische ausfüllt. Andere, ähnliche Geschäfte verkauften nur Handys aber keine anderen Elektroartikel. Die meisten seiner Kunden, sagt er, brauchen ganz spezielle Einzelteile für ihre alten Geräte, die sonst nirgendwo angeboten würden. Folglich stehen zwischen den Geräten auch immer wieder Kisten mit Einzelteilen, vor allem eine große Kiste mit Notebook-Tastaturen und der Ständer mit Ladegeräten fallen auf. Auch Reparaturen gehören zum Service bei Tornado.

Während des Gesprächs mit dem Besitzer, der ohne  Mitarbeiter auskommt, betritt ein Kunde das Geschäft. Mit dem knappen Auftrag  „Bitte Löten“ drückt er dem Besitzer einen  Chip in die Hand.  Der antwortet lächelnd ohne Umschweife: „Okay, komm später wieder.“ Unkomplizierter geht es kaum.

Der Blick ins Geschäft
Der Blick ins Geschäft

Kunden sind derzeit trotzdem noch sehr rar. „Der Umbau der Annenstraße ist natürlich Gift für das Geschäft. Die Annenstraße ist nicht tot, braucht aber noch viel Zeit.“ Vom Magistrat ist der Besitzer enttäuscht: „Normalerweise bekommt man eine Entschädigung, wenn Bauarbeiten das Geschäft behindern, aber das interessiert hier niemanden. Ich musste einen Monat lange zusperren, aber das war denen egal.“ Bis spätestens nächsten Sommer wird er, wie alle anderen Händler der Annenstraße, wohl noch unter der Baustelle zu leiden haben.

 
Tornado Elektronik: Annenstraße 28, 8020 Graz
Tel.: +43 316 350186
tornado@eurupay.com

 

von Matthias Strohmeier

Geboren, aufgewachsen und wohnhaft in Graz. Seit jeher Sturmfan, seit Jahren in der Kurve, erste Reihe, 90 Minuten mit der Fahne. Zwischen den Spieltagen schreibt er für den großen Fußballblog Sturm12.at. Seine zweite große Leidenschaft neben Fußball ist, klar ersichtlich an seinem vielbehangenen Handgelenk, die Rockmusik. So sicher wie bei ihm die Festivals im Sommer sind, sind im Unterricht die frechen Kommentare.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

dreizehn + eins =

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Vorherige Geschichte

Von einarmigen Banditen und Rotwein-Likör

Nächste Geschichte

Flucht aus dem Halli-Galli-Viertel

Letzter Post in Allgemein

Eine bärenstarke Saison

Die Gruppenphase der Austrian Division 1, der zweithöchsten Liga des österreichischen Footballs, ging für die Styrian