Das NIL ist der Treffpunkt für die afrikanische Gemeinschaft in Graz

Afro Beats, Malzbier und gute Laune

ca. 1 Minute Lesezeit

Johannes Dusleag hat eine Leidenschaft: Afro Beats. Doch anstatt sich die Musik in seinen eigenen vier Wänden reinzuziehen oder in der Straßenbahn durch Kopfhörer zu genießen, will Dusleag seine Leidenschaft teilen. Das Café Nil bietet ihm für dieses Vorhaben eine Plattform, und so entstand die Musikreihe „A Black Man’s Cry“.

Das Nil ist der Treffpunkt der afrikanischen Community in Graz

Seit Dusleag beim Afrikafest 2012 erstmals mit den Rhythmen des schwarzen Kontinents in Berührung kam, stauben die Vinyls anderer Genres in seinem Plattenkoffer ein. Es sind jedoch nicht nur mitreißende Melodien und Bässe, die ihn nicht mehr loslassen, sagt er. Auch die Texte seien faszinierend und gäben einen tiefen Einblick in die Zeit der Unabhängigkeitsbewegungen der Entkolonialisierung der Sechzigerjahre.
Zu seiner Verwunderung kennt die junge Generation diese geschichtsträchtige Musik gar nicht mehr, erzählt Dusleag. Im NIL will er dieser Entwicklung entgegenwirken und die Sounds von Fela Kuti, Afro Rock und Afro Sounds aus dem Plattenkoffer holen und einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.

Das Nil ist ein Farbklecks im Kleinstadtalltag. Hier treffen sich Menschen aus unterschiedlichen afrikanischen Communitys, es wird englisch gesprochen und es gehört zum guten Ton, den Klängen der Afro Beats mit anerkennendem Kopfnicken zuzustimmen. Ganz schön urban und multikulti für eine Stadt wie Graz.

Viel hat sich getan, seit sich die Künstlerin Veronika Dreier im Rahmen eines Kunstworkshops erstmals mit jugendlichen MigrantInnen beschäftigte. Ton, Acryl und Wasserfarben standen damals zur Verfügung, um sich kreativ zu verwirklichen. Im Gespräch schwärmt sie vom handwerklichen und kreativen Talent der Jugendlichen. Die Interessen der Jugendlichen gingen aber bald über diese hinaus. Auch Musiker und Performer suchten ein Dach über dem Kopf.

2004 realisierte sie das Nil als zentralen Treffpunkt Und eröffnete den Raum als „kleinen Bruder“ der Postgarage , der dem größeren Nachbarn im Laufe der Jahre sogar so manchen Gast abwerben konnte.

Die Musikreihe für Liebhaber von Fela Kuti, High Life Musik und Afro Beats

Gefeiert wurde regelmäßig. Leider zum Unmut einiger der umliegenden Anrainer, die darauf drängten, das Lokal zu schließen. 2009 zog es den multikulturellen Treffpunkt dann in die Lazarettgasse 5, wo es derzeit täglich von Dienstag bis Sonntag ab 16 Uhr bis Open End geöffnet ist.

Da die Stammgäste, auf die traditionelle Zubereitung enormen Wert legen, bekommt man hier original zubereitetes afrikanisches Essen auf den Teller.

Dazu wird gerne Malzbier serviert. Im Hintergrund laufen Afrobeats und High Life Sounds, an den Wänden hängen Poster alter Veranstaltungen und Kunstwerke aus den Workshops. Ein …Ambiente, um Heimweh zu stillen.

Die nächsten Termine:

15. März ab 21 Uhr – Mbalax (Ndaga) / Afro Manding

4. April ab 21 Uhr – AfroSoul / AfroFunk / AfroJazz

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

zehn − vier =

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Vorherige Geschichte

Mitten in der Krefelderstraß’n

Nächste Geschichte

Diagonale-Filmtipp: „Die große Reise“ – wenn Nonnen ausziehen müssen

Letzter Post in KULTUR