In unserer Reihe „Grätzlkunde“ veröffentlichen wir jede Woche genau jene Hintergründe zu einem Ort im Annenviertel, die uns oftmals entgehen. Dieses Mal erläutern wir euch, wie die Hanuschgasse zu ihrem Namen kam.
Die Hanuschgasse liegt zwischen dem Volksgarten und der Strauchergasse und verläuft parallel zur Hans Resel Gasse. Bekannt dürfte sie vorwiegend jenen sein, die bereits einmal die Bibliothek der Arbeiterkammer aufgesucht haben.
Allerdings hat die Hanuschgasse nicht immer so geheißen: Von 1934 bis 1947 war sie unter dem Namen „Mittelgasse“ bekannt und wurde erst dann nach Ferdinand Hanusch benannt. Doch – wer war das?
Ferdinand Hanusch lebte von 1866 bis 1923 und war ein bedeutender sozialdemokratischer Politiker. Bedeutend deshalb, weil er der Initiator der Sozialgesetzgebung war und diese in weiterer Folge auch immer wieder verbesserte. Nach seiner Tätigkeit als Staatssekretär für soziale Fürsorge wurde er 1921 zum Direktor der Wiener Arbeiterkammer gewählt und war Nationalratsabgeordneter des Grazer Wahlkreises. Daher kommt auch die Verbundenheit des gebürtigen Oberdorfers mit Graz.
Ebenfalls nach Ferdinand Hanusch ist der Hanuschplatz im Bezirk Wetzelsdorf benannt.
[box]Ihr habt schon öfters über die Bedeutung/den Ursprung eines bestimmten Platz- oder Straßennamens im Annenviertel gegrübelt? Schickt uns den Namen, den wir recherchieren sollen per Mail, schreibt ihn in einen Kommentar unter diesen Text oder postet ihn auf unsere Facebookseite – und in einem unserer nächsten Beiträge werden wir uns mit diesem beschäftigen![/box]