Mit der neuen Filiale will Martin Auer die Welt ein wenig besser machen.

Richtig gutes Brot

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Heute eröffnet Martin Auer seine neue Filiale in der Mariahilferstraße 11, nahe des Kunsthauses. Das Besondere daran ist, dass die gesamten Einnahmen karitativen Projekten zugute kommen. Welche das sind, wie die Idee zur neuen Filiale entstand und ob er noch weitere davon plant, verriet uns der Unternehmer im Interview.

Pausen scheint Martin Auer nicht zu brauchen. Nach den jüngsten Geschäftseröffnungen am Hauptplatz, Jakominiplatz, Tummelplatz und in den Einkaufszentren rund um Graz, steht jetzt der neueste Coup des Unternehmers bevor. Es handelt sich um eine eigene Filiale nur für den guten Zweck. In dieser wird Brot vom Vortag zum halben Preis verkauft. Die gesamten Einnahmen kommen verschiedenen Hilfsprojekten zugute. Und zwar „zu hundert Prozent“, sagt Martin Auer. „Kein Cent wird abgezogen.“ Kunden können vor dem Geschäft auf einer Kreidetafel Projekte vorschlagen und dann mit Strichlisten darüber abstimmen, welches die Spende erhalten soll. Allerdings kommen für Auer nur lokale Charity Organisationen in Frage, da „Auer Brot“ ein Grazer Unternehmen ist. Welches Projekt als erstes gefördert wird, bleibt bis zuletzt geheim. Außerdem ist es ihm wichtig, dass alles transparent ist und die Kunden wissen, wie viel eingenommen und gespendet wird.

Mit der neuen Filiale will Martin Auer die Welt ein wenig besser machen.
Mit der neuen Filiale will Martin Auer die Welt ein wenig besser machen.

Die Idee, nicht verkauftes Brot zu verwerten, entstand im Vorjahr, als Studenten im Rahmen des „Lendwirbels“ eine Art Triumphbogen mit altem Brot füllten, um damit auf die enorme Verschwendung von Lebensmitteln hinzuweisen. Sie veranstalteten dazu auch eine Podiumsdiskussion in der Mariahilferstraße, bei der auch Martin Auer sprach. Dies war der Anstoß konkret etwas gegen das Wegwerfen von Brot zu unternehmen. Denn laut Auer werden täglich sieben Prozent der produzierten Ware nicht verkauft. Dazu meint er: „Es ist eine Frage des Berufsethos. Die Mitarbeiter strengen sich an und geben jeden Tag ihr Bestes. Es ist schade, wenn so viel im Müll landet. Denn der bewusste Umgang mit Nahrungsmitteln liegt mir sehr am Herzen.“

Die Kreidetafel vor dem Geschäft wartet darauf, beschrieben zu werden
Die Kreidetafel vor dem Geschäft wartet darauf beschrieben zu werden.

Eine solche Filiale durchzusetzen, war für Martin Auer alles andere als einfach. Die völlige Befreiung von der Umsatzsteuer und die Gründung des Vereins „Pane Martin Auer“ waren dafür notwendig. Da der Verein keine Abgaben leisten muss, führt dieser das Geschäft. Die Firma Auer unterstützt „Pane Martin Auer“ indem sie Ware spendet und für die Miete aufkommt. Im Verkauf werden ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter wie Freunde und Bekannte, die sich bereits freiwillig gemeldet haben, tätig sein. Jeden Dienstag wird ein Mitglied des Malteser Hospitaldienst hinter dem Tresen stehen.

 Verzögerungen gab es bei der Eröffnung der Halb- Preis Filiale, die ursprünglich schon für Ende September geplant war. Grund war die verspätete Zusage des Vereins, die Filiale zu führen. Ein weiteres solches Geschäft sei nicht geplant, sagt Auer, zumal man dafür wieder mehr Ware produzieren und wieder mit Resten rechnen müsse.

Neue Auer Filiale
Auch die Kleinsten können in der neuen Filiale mithelfen.

 

In der wunderschönen Südsteiermark geboren und aufgewachsen. Hat zum Schreiben eine ganz besondere Beziehung, sie kann so nämlich viel besser ihre Gefühle zum Ausdruck bringen. Ihre Freizeit verbringt sie zu einem großen Teil in der Turnhalle, wo sie ihrer Leidenschaft, dem Geräteturnen, mittlerweile seit einem Jahrzehnt, nachgeht. Einerseits als Aktive, andererseits als Nachwuchstrainerin. Liebt es, gut essen zu gehen. Kann absolut nicht singen und zeichnen. Träumt von einem Leben als Journalistin in ihrer Lieblingsstadt Berlin.

2 Comments

  1. Die wirtschaftlichen Vorteile einer „gebenden/schenkenden Haltung“ sind bekannt: siehe Wirtschaft in Gemeinschaft. Wer mehr darüber wissen möchte findet diese auch in Buchform erläutert: Zivilökonomie von Luigino Bruni und Stefano Zamagni, Verlag Ferdinand Schöningh, 2013.

    Auch Dr. Gerald Mader (European Peace University) machte als Rechtsanwalt seine „guten“ Erfahrungen damit (http://niesner.lima-city.de/ARGE/Unsere-Gutscheine-plus-Regionalwaehrung.pdf Seite 18).

    Ich wünsche Herrn Auer und dem Verein Pane Martin Auer in jedem Fall nachhaltigen Erfolg bei der Umsetzung dieser Innovation.

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