Gerade junge Kreative fühlen sich wegen der verschiedenen Kulturen und dem bunten Treiben im Annenviertel besonders wohl. Eine von ihnen ist Ruperta S. Die 27-Jährige Studentin, Journalistin und Mediendesignerin wohnt nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Mexiko bereits drei Jahre in der Nähe des Volksgartens. Der Annenpost hat sie einen kleinen Einblick in ihr Zuhause gewährt.
AP: Wieso wohnst du im Annenviertel?
Ruperta: Weil ich das bunte Treiben auf der Straße gern hab‘. Ich mag es, wenn Leute im Viertel unterwegs sind, es ein bisschen „wurlt“ und Kinder draußen spielen – wenn es einfach belebt ist. Deshalb: Annenviertel
AP: Wohnst du alleine hier?
Ruperta: Nein. Ich wohne mit einer ehemaligen Studienkollegin zusammen. In Kürze zieht außerdem ihr Freund ein, dann sind wir eine Dreier-WG.
AP: Bist du Grazerin?
Ruperta: Ich komme ursprünglich aus der Oststeiermark – aus St. Ruprecht an der Raab in der Nähe von Weiz.
AP: Was machst du eigentlich so?
Ruperta: Ich studiere Europäische Ethnologie und absolviere den Master-Medienlehrgang an der Karl-Franzens-Uni Graz. Außerdem bin ich Chefredakteurin und Layouterin bei der Libelle, dem Magazin der ÖH Uni Graz, und arbeite als Mediendesignerin in der Grafikabteilung des Bereichs „Presse + Kommunikation“ der Uni.
Wenn noch Zeit übrig bleibt, lese und fotografiere ich sehr gern. Hauptsächlich komme ich zum Fotografieren, wenn ich auf Reisen bin. Da hab ich genug Zeit dafür und es küsst mich die Muse. Außerdem koche ich sehr gerne, dabei kann ich gut abschalten.
AP: Du bist Chefredakteurin, Layouterin, schreibst und fotografierst. „Nebenbei“ studierst du auch noch. Wie bringst du das alles unter einen Hut?
Ruperta: Zeitmanagement! Da ich mir meine Arbeit ziemlich frei einteilen kann, geht das schon. Man wird das auch gewohnt, man wird stressresistent.
AP: Was ist dein Lieblingsplatz im Annenviertel?
Ruperta: Ganz klassisch – der Lendplatz. Dieser, aber auch der Mariahilferplatz, haben sehr viel zu bieten. Vor allem kulinarisch. Ich sitze gerne bei den Standln, trinke einen guten Kaffee und beobachte die Leute.
AP: Du wohnst nur wenige Meter vom Volksgarten entfernt. Es gibt immer wieder Debatten über Drogenhandel und Gewalt. Wie stehst du dazu?
Ruperta: Als Anrainerin bekomme ich jedenfalls nicht viel von dieser Problematik mit. Aber natürlich ist die Situation ein Thema.
AP: Gehst du noch allein in den Volksgarten?
Ruperta: Ja, ich hab keine Angst.
AP: Fühlst du dich im Viertel sicher?
Ruperta: Gleich sicher und unsicher wie überall anders auf der Welt.
AP: Hin und wieder tauschst du das Annenviertel gerne mit der weiten Welt. Zum Beispiel hast du mehrere Jahre lang in Mexiko gelebt. Was hast du dort gemacht?
Ruperta: Ich war zweieinhalb Jahre in Mexiko und hab‘ für eine Tochterfirma des Grazer Unternehmens Anton Paar dort gearbeitet. Nach zwei Jahren bei dieser Firma hab‘ ich noch ein halbes Jahr lang vor Ort für ein Reisebüro bei Mexiko City gearbeitet und bin dann über einen Umweg durch Neuseeland 2010 nach Graz zum Studieren zurückgekehrt.
AP: Was ist dir von deinem Aufenthalt in Mexiko besonders in Erinnerung geblieben?
Ruperta: Die Kluft zwischen Arm und Reich, das scharfe Essen und die atemberaubende Landschaft!
AP: Was ist für dich das Schöne am Reisen?
Ruperta: Die gewisse Anonymität, die man hat. Ich reise auch sehr gerne allein, weil ich da viel mehr Eindrücke mitnehmen kann, da meine Sinne offener und nicht auf andere mitreisende Personen fokussiert sind.
AP: Weißt du schon, wo es als Nächstes hingeht?
Ruperta: Ja. Im Sommer besuche ich Stockholm.
AP: Was ist dein Lieblingsgegenstand in der Wohnung?
Ruperta: Meine kleine Kaffeemaschine. Damit kann ich einen wirklich guten Espresso machen. Ich trinke auch am Abend nach dem Essen oft noch einen Kaffee.
AP: Zeig uns deinen Blick aus dem Fenster!
Ruperta: Von meinem Schlafzimmerfenster aus sieht man den Schloßberg, umrankt von Efeu und einem Kamin. Da schau‘ ich gerne raus.
Fotos: Camilla Annabith