"Das Projekt ist ein Traum" sagen Petrica Schwarzl und Margareta Osei.

Erfolgsrezept plauderBar

Lesezeit: 2 Minuten

Margareta Osei aus Ghana und Petrica Schwarzl aus Rumänien haben über Jahre vergeblich versucht, einen Job in Österreich zu finden. Nun bietet ihnen die plauderBar eine Chance, den Weg zurück in die Arbeitswelt zu finden.

Auf den ersten Blick wirkt die Bar in der Dreihackengasse wie ein gewöhnlicher Gastronomiebetrieb: Zwei Frauen nehmen Bestellungen an der Theke auf und servieren Getränke, in der Küche herrscht reger Betrieb und der Duft von Kaffee liegt in der Luft. Das Besondere an der plauderBar: Das vom AMS und von ISOP, einer Organisation, die seit mehr als 25 Jahren Innovative Sozialprojekte verwirklicht, 1998 ins Leben gerufene Projekt soll Asylwerbern und Langzeitarbeitlosen den Arbeitseinstieg in Österreich erleichtern. Durchschnittlich arbeiten sie neun Monate im Projekt.

 

"Das Projekt ist ein Traum" sagen Petrica Schwarzl und Margareta Osei.
„Das Projekt ist ein Traum“ sagen Petrica Schwarzl und Margareta Osei.

Montags bis freitags bekochen Margareta und Rica mit den anderen Beschäftigten die Gäste mit Gerichten aus ihren Herkunftsländern. Zusätzlich betreiben sie Theke sowie Kassa und nehmen Catering-Aufträge an. „Wir alle lernen kochen, die Sprache und viel Anderes voneinander“, sagt Margareta. Die Arbeit mache ihr großen Spaß und inspiriere sie zu spontanen musikalischen Beiträgen. „Sie singt gerne in der Küche“, erzählt Rica mit einem freundlichen Augenzwinkern in ihre Richtung.

Afghanistan, Rumänien, Syrien, Kosovo, Ghana, Serbien und Türkei – die Herkunftsländer und Kulturen der Beschäftigten könnten kaum unterschiedlicher sein. Einzig das mühsame Erlernen der deutschen Sprache verbindet sie. Dazu leisten die Deutschkurse, die ISOP ebenfalls anbietet, einen wichtigen Beitrag. Petrica Schwarzl aus Rumänien ist seit zwei Jahren in Österreich und überrascht mit ihren guten Deutschkenntnissen. „Ich habe einen strengen Sohn, der genau auf meine Grammatik achtet“, lacht sie. Die 45-jährige beherrscht außerdem Französisch, Englisch und Russisch. Trotz sprachlichem Talent und Schulabschluss mit Matura schien es für „Rica“ unmöglich eine Arbeitsstelle zu finden.

Das Lokal wird auch als Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt.
Das Lokal wird auch als Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt.

Die Ziele des Projekts erklärt Leiterin Helga Schicho: „Die Mitarbeiter bekommen die Chance, sich mit dem österreichischen Arbeitssystem vertraut zu machen.“ Weiters stärke die Tätigkeit ihr Selbstwertgefühl und ermögliche ihnen, Stabilität im Leben zu finden sowie etwas zur Ruhe zu kommen. „Trotz dieser positiven Aspekte wurden die Förderungen von Land und AMS aufgrund von Sparmaßnahmen gekürzt“, bedauert Helga Schicho. Daher kann ISOP immer weniger MigrantInnen einen Ausbildungsplatz zusagen.

Nach der Zeit bei der plauderBar hoffen Margareta und Petrica, eine Anstellung in Graz zu finden. In welchem Bereich, ist ihnen dabei egal, Hauptsache Arbeit. Denn auch das Projekt von ISOP garantiert ihnen keinen unmittelbaren Einstieg in den Arbeitsmarkt. „Oft dauert es ein halbes Jahr, bis unsere Teilnehmer einen ersten Job bekommen. Wir haben auch Schwierigkeiten, die Vermittlungsquote des AMS zu erfüllen“, berichtet Helga Schicho.

Text: Von Daniela Schmid, Sarah Seifzenecker, Eva Walisch, Niklas Sieger, Christoph Wünscher
[box]Kontakt:
Dreihackengasse 2, 8020 Graz
Tel.: 0316/72 36 54-36
plauderbar@isop.at

Öffnungszeiten plauderBar:
Montag-Donnerstag 8:00 bis 16:00 Uhr
Freitag 8:00 bis 13:30 Uhr
und bei Veranstaltungen[/box]

Christoph Wünscher ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Nicht nur, dass er als angehender Journalist und Annenpost-Redakteur keinen Kaffee trinkt, er liebt es auch Musik aus den 60er und 70er Jahren zu hören. Einer seiner größten Träume wäre es einmal Woodstock miterlebt zu haben. Seine Zukunft sieht er im Radio- und Fernsehjournalismus.

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