Die Grazer Kulturmanagerin und leidenschaftliche Annenviertlerin sorgt mit dem Annenviertel-Flohmarkt oder mit Viertel-Spaziergängen für Grätzl-Initiativen zwischen Mur und Hauptbahnhof.
1. Annenpost: Du lebst und arbeitest im Annenviertel. Was macht das Viertel besonders?
Maria Reiner: Mir gefällt am Annenviertel, dass immer was los ist. Es ist total bunt, und es ist das Viertel mit den meisten Bürgerinitiativen. Von den Bewohnern geht sehr viel Engagement aus. Und es gibt die Annenpost – das ist auch sehr cool.
2. Gibt es auch etwas, dass dir am Annenviertel nicht so gefällt?
Ja, die Politik schenkt den sozialen Problematiken nicht immer genügend Aufmerksamkeit. Man müsste an manchen Stellen genauer hinschauen. Politiker sollten einen Tag als AnnenviertlerIn erleben, dann könnten sie die Probleme vielleicht besser verstehen.
3. Wann wird es deiner Meinung nach in Österreich eine/n MinisterIn mit türkischem Migrationshintergrund geben?
Das ist, glaub ich, nicht so wahnsinnige Zukunftsmusik. In manchen europäischen Ländern gibt es bereits muslimische BürgermeisterInnen.
4. Welche historische Person würdest du wieder auferstehen wollen lassen? Und Warum?
Ich würde gerne Bertolt Brecht kennenlernen. Und natürlich Charlie Chaplin. Brecht, weil er sehr interessante Liedtexte und Gedichte schrieb und Chaplin, weil er revolutionäres Kino machte. Beide waren hochpolitische Künstler.
5. Bist du da, wo du immer hin wolltest?
Noch nicht, aber der Weg ist das Ziel. Es gibt einfach so viel zu tun und der Weg bringt einen oft irgendwo hin. Ich möchte einfach ein lustiges, spannendes, friedliches Leben führen und möglichst viele Sachen erleben die mir Freude bereiten.