Kein seltenes Bild am Spring: Große Bühne, kleines Publikum, hier in der Helmut List Halle. Fotos: Paul Bernhard
Kein seltenes Bild am Spring: Große Bühne, kleines Publikum, hier in der Helmut List Halle. Fotos: Paul Bernhard

Kann das Springfestival so weiter bestehen?

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Die Neuauflage des Springfestivals wäre geschafft, oder? Zwei Festival-Debütanten über Für und Wider.

Kein seltenes Bild am Spring: Große Bühne, kleines Publikum, hier in der Helmut List Halle. Fotos: Paul Bernhard
Kein seltenes Bild am Spring: Große Bühne, kleines Publikum, hier in der Helmut List Halle. Fotos: Paul Bernhard

progscheitEs hat eigentlich eh gepasst. Beim Springfestival geht es nicht nur um Headliner, es geht auch um Locations und Lebensgefühl. Von Club zu Club flanieren, Gewummere bis Gehämmere goutieren – das hat was. Mit Haftbefehl und DJ Marky konnte man Zugpferde von internationalem Renommée für die Grazer Sache gewinnen. Das Publikum biss nicht immer an. Das war nichts Neues. Ein Festival, das über fünf Monde geht, kann nicht permanent ausverkauft sein – es sei denn, es heißt Tomorrowland.

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Zumindest hier war volles Haus: Dom im Berg.

Die neuen Veranstalter haben ihre Sache nicht schlecht gemacht. Optimierungsspielraum bleibt jedoch – die Helmut-List-Halle etwa war einfach zu weit weg. Da konnte auch das gratis Shuttle – löblich mit Elektroantrieb – nicht helfen. Ein guter Grund, nächsten Frühling wieder zu einem Fest des Bummbumms zu laden.

Für Graz, das mit Spring und Elevate einst eine Vorreiterrolle hatte, ist das Springfestival lebenswichtig. 2015 hat gezeigt: Das Festival hat ein Publikum. Dieses Publikum muss nur ein bisschen lauter schreien: Ja, wir wollen das Springfestival.

Paul Krisai


Um einen kulinarischen Vergleich zu bemühen: Ein Festival sollte wie ein Menü sein, das seinen Preis wert ist. Es werden viele gute  Gerichte benötigt. Auf der Speisekarte, also dem Line-up, braucht es einerseits das  obligatorische Prachtsteak in Form eines internationalen Headliners und andererseits Schmankerln aus lokalem Anbau, in diesem Fall KünstlerInnen der heimischen Szene. Auch ein ansprechendes Ambiente ist wichtig, um den Appetit anzuregen. Umgemünzt auf das Spring: Es gelang nicht, die Festivalstimmung in die Stadt zu holen. Schuld waren auch die recht weiten Wege – Helmut List Halle – und das fehlende Publikum.

Schütteres Publikum auch im Kunsthaus.

Beim Springfestival waren die Headliner nur schwer auszumachen, ein Grund war womöglich das unübersichtliche Line-up. Nur der Musikgourmet konnte die Schmankerln erkennen. Den lokalen DJs eine große Bühne zu bieten, ist zwar eine nette Geste; sind sie die einzigen bekannten Namen am Line-up, wird man allerdings nicht viel Geld ausgeben wollen für etwas, das man an anderen Wochenenden günstiger oder gratis hören kann.

Im Falle des Springfestivals wird der Musikgourmet zwar fündig werden, ob es für ihn reicht, ist allerdings fraglich. Damit das neu aufgelegte Festival nicht noch einmal an den gleichen Gründen wie 2014 scheitert, sollte das Konzept noch einmal überdacht werden.

Paul Bernhard

Reist am liebsten auf zwei Rädern, liest Zeitung, Non-Fiction und Reisepass, jongliert mit Buchstaben, Keulen und Drumsticks. Prinzipiell skeptisch-interessiert. Kaffeegourmet.

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