Das St. Andrä Fest will mutlikulti sein. Mit internationalen Gästen, syrischem Buffet und rwandesischen Trommlern feierte die Pfarrgemeinde. Ein Stimmungsbild.
„Herzlich Wilkommen!“ Ein Mann am Eingang begrüßt die Gäste freundlich, bevor er ihnen rasch einen Aufkleber auf das Oberteil klebt. „Andrä Fest 2015“ ist darauf gedruckt. „Bitte hier entlang!“ Fahnen flattern im Wind, der durch den Pfarrhof bläst. Flaggen aus der ganzen Welt – aus Afrika, der Türkei und Italien. Eine Ein-Mann-Band besingt einen Stern, der deinen Namen trägt, auf Bierbänken unterhält man sich fröhlich. „Der Schwerpunkt hier liegt auf der Begegnung“, erklärt Hermann, einer der Gäste. Denn das mache das Fest vor allem aus.
Von Dolma bis Grillhendl
Auch beim Essen wird auf Internationalität gesetzt. Die Spanne reicht vom afrikanischen Buffet bis zum Grillhendl. Eine junge Frau lächelt schüchtern hinter einer der Buffettheken hervor. Alice hat gemeinsam mit ihrer Mutter Essen für das Fest vorbereitet. Die Familie stammt aus Aleppo in Syrien, bei ihrem Stand kann man syrische Spezialitäten kosten. Häppchen wie Hummus, Falafel, gefüllte Teigtaschen und auch ein Teller mit kleinen, grünen Röllchen stehen bereit. „Das nennen wir Dolma, Weinblätter gefüllt mit Reis und Fleisch“, erklärt die junge Frau.
Auf die Frage, wie lange sie für die Vorbereitungen gebraucht hätte, schüttelt sie nur lachend den Kopf: „Sehr lange!“ Der Pfarrer der St. Andrä Kirche, Hermann Glettler, hätte sie gefragt, ob sie das Buffet betreuen wolle. Dieser schaut schließlich auch beim Buffet vorbei. „Ja, schau dir das an, ist das nicht köstlich“, ruft er aus. Erfreut lächelt die junge Frau. Doch dann wird sie wieder ernst und fragt, ob man vielleicht jemanden kennen würde, der in der Gastroszene Personal sucht. „Ich brauche nämlich einen Job.“
Grillseminar & Seerock Karten
Pfarrer Glettler ist zufrieden mit dem Fest. „Es ist sehr schön. Vor allem auch der Gottesdienst mit der afrikanischen Community.“ Ein paar Meter weiter kann man währenddessen bei der Tombola Preise abholen. Eine freundliche Dame sortiert die Preise in Kisten. Ein Grillseminar kann man gewinnen. Oder zwei Eintrittskarten für das Seerock Festival am Schwarzl. „Aber wissen´s, super is, wie viele Freiwillige helfen, so viele waren es noch nie. Wie meine zwei Männer da!“ Stolz zieht sie zwei junge Burschen an ihre Seite, Ben aus England und Frankie aus Argentinien. Ihre Eltern sind in der Pfarre aktiv, die zwei selbst bei der Jugendgruppe.
Ebenfalls aus der Jugendgruppe ist Chiara. Die 14-Jährige betreut das „Zuckerl Katapult“. Mit dem Tennisball versuchen die Kindern eine Holzplatte umzuschießen und den Mechanismus auzulösen, damit ihnen eine Leckerei entgegenfliegt. Plötzlich übernimmt Pfarrer Glettler das Mikrofon auf der aufgebauten Bühne. Elfran aus der dominikanischen Republik möchte ein Lied singen. Es herrscht andächtiges Schweigen im Pfarrhof und der kleine Junge beginnt zu singen.