Tagwerkschau 2015: Ein Rucksack für’s Leben

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Am 22. Oktober fand in der Mariahilferstraße die jährliche Präsentation der neuen Tagwerk-Taschen statt. Das diesjährige Motto lautete „Die Landkarte des Lebens – Einige von uns kommen von weit“.

Planen werden zu Taschen und mehr verarbeitet

Hinter den neuen Taschen von Tagwerk, dem Jugendbeschäftigungsprojekt der Caritas, steckt ganz schön viel Arbeit. Die neue Rucksack-Kollektion nennt sich „Square-Zip“. Die jugendlichen Tagwerker haben Stunden vor der Nähmaschine verbracht, um möglichst viele Rucksäcke für die alljährliche Tagwerk-Schau fertigzustellen. Eine der Näherinnen erzählte bei der Präsentation von ihren Erfahrungen: „Es braucht ungefähr eineinhalb Monate, um sich einzuarbeiten. Am Anfang habe ich fünf Stunden für einen einzigen Rucksack gebraucht. Mittlerweile sind es nur mehr dreieinhalb.“ Zeitaufwendiger als die einfarbigen Exemplare sind die gemusterten. Gelohnt hat sich die ganze Mühe zweifellos. Sie fördert den Verkauf und vor allem auch das Selbstbewusstsein der jungen Erwachsenen.

Passend zum Motto des Abends – „Die Landkarte des Lebens“ – zierte am Abend der Präsentation eine Österreich-Landkarte den Raum. Keine aktuelle allerdings, denn als Österreichs Nachbarländer waren noch die Tschechoslowakei und Jugoslawien eingezeichnet. Die Karte war eine von vielen Materialspenden von Grazer Schulen, die veraltete Karten aussortiert hatten. In der Designerwerkstatt wurden sie unter anderem zu kleinen Taschen und Schlüsselanhängern verarbeitet. „Es ist alles ständig im Wandel und die gute, alte Zeit wird in der Form, in der wir sie kannten, auch nicht mehr zurückkehren“, erklärte die Grazer SPÖ-Chefin Martina Schröck. Vor allem angesichts der Flüchtlinge, die derzeit nach Europa kommen, wird der Gesellschaft die permanente Bewegung immer bewusster. Doch letztlich sage das Herkunftsland relativ wenig über den einzelnen Menschen aus. Caritas-Direktor Franz Küberl formuliert es so: „Man kann aus  einem sehr fernen Land kommen, man kann geographisch ganz aus der Nähe kommen und in Wirklichkeit von verdammt weit her aufgrund der Lebensumstände und der Schwierigkeiten, die im Leben schon entstanden sein können.“

Von Montag bis Freitag wird von 9-14 Uhr genäht

Jugendlichen, die sich gerade in einer schwierigen Lebenslage befinden, bietet das Caritas-Projekt Tagwerk  eine neue Chance . Hier verarbeiten sie recycelte Stoffe wie Planen zu Taschen, Rucksäcken und mehr. 16 Jahre gibt es das Projekt nun schon und dient vielen Heranwachsenden in schwierigen Lebenslagen als Sprungbrett in eine bessere Zukunft. Hier können Jugendliche nicht nur etwas Geld verdienen, sondern werden auch in ihren Fähigkeiten bestärkt. Schritt für Schritt gliedern sie sich, wenn alles gut geht, wieder in die Gesellschaft ein. Viele würden gerne öfter kommen, denn das Tagwerk hat sich für sie zu einem zweiten Zuhause entwickelt. Hier finden sie Anschluss unter jungen Leuten, denen es ähnlich geht, und die Betreuer begegnen ihnen auf gleicher Augenhöhe.

 

Am liebsten taucht Izzy in ihre eigene Welt der Romane ab oder gibt sich ihrer Leidenschaft der Musik hin. Angefangen vom 30er Jahre Swing über die Rock 'n Roll und Hippie Bewegung der 50er und 60er bis hin zum deutschsprachigen Indie-Rock von heute. Für sie hält jedes Jahrzehnt seine ganz eigenen Schätze bereit. Ihre Neugierde und Offenheit für andere Kulturen treiben sie in die Welt hinaus.

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