„Because working alone sucks“ – das ist der Slogan des Spacelend, einem Coworking Space in der Neubaugasse. Das StartUp feedbackr hat dort ein Zuhause gefunden.
Schon beim Betreten des Coworking Space fällt vor allem eines auf – gute Laune und Unternehmergeist. Die Lust, etwas zu verändern und selbst etwas zu schaffen, vereint hier GrafikerInnen, WebentwicklerInnen, FotografInnen, GestalterInnen und KünstlerInnen. Als „Those who make“, beschreibt das Spacelend die bunte Mischung an seinen Coworkern. Bei einem kurzen Rundgang durch die Räumlichkeiten sticht sofort der Sessel eines Schilifts ins Auge. „Ja, der war dann irgendwann mal da. Wenn wir telefonieren, wollten wir uns eigentlich immer rein setzen und die Haube zumachen“, erklärt Matthias Kortschak.
Familie oder doch Büro?
Matthias Kortschak ist einer von diesen Coworkern. Er ist verantwortlich für Marketing und Sales des StartUps feedbackr. Gegründet wurde das Unternehmen 2012 von Karin Pichler und Christian Haintz. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Technischen Universität Graz haben sie untersucht, ob Massenlehrverantsaltungen interaktiver gestaltet werden könnten. Nachdem ein Prototyp im Lehrbereich gut angenommen wurde, wurden auch Eventveranstaler auf dieses Tool aufmerksam.
Der Coworking Space bietet mehr als 30 Arbeitsplätze, eine große, moderne und lichtdurchflutete Gemeinschaftsküche sowie einen Besprechungs- und Präsentationsraum an, wo unter anderem der StartUp Spritzer stattfindet. Die Idee hinter diesem Event ist, dass StartUps ihre Pläne einem Publikum vorstellen können. „Wir sind mehr eine Familie als ein Gemeinschaftsbüro. Hier ist keiner neidisch auf die gute Leistung des Anderen. Wir ergänzen uns einfach“, erklärt Philipp Slaje, Geschäftsführer und Creative Director des Spacelend. Das Positive an einem Coworking Space? Laut ihm herrscht ein angenehmes Geben und Nehmen. Wenn jemand Hilfe benötige, könne das Problem einen Schreibtisch weiter schon gelöst werden. Gerade bei StartUps kommen oft Schwierigkeiten auf, die mit der Hilfe von erfahreneren Unternehmern schnell aus der Welt geschafft werden. „Im Spacelend ist es einfacher Tipps anzunehmen.“, erzählt Matthias. „Hier kennt man sich, und die Projekte des Anderen“. Die Arbeit eines StartUps wird durch kurze Wege, nämlich von einem Arbeitstisch zum anderen, immens erleichtert. Statt sich ins Auto zu setzen und kilometerweit zu fahren, ist hier die Lösung oft nur wenige Schritte entfernt.
Finden Sie den Moderator attraktiv?
„Willst du nicht einfach selbst versuchen wie feedbackr funktioniert?“, fragt Matthias. Und los geht’s. Das StartUp ist ein Audience Response System. Das bedeutet, dass das Publikum mit feedbackr seinem Vortragenden während der gesamten Präsentation interaktiv Feedback geben kann. Wichtig sei es, dass das System sofort verstanden wird, meint Matthias. Mithilfe eines Links, den jeder Teilnehmer/ jede Teilnehmerin vor der Veranstaltung bekommt, gelangt man zu der Anwendung. Vorab gibt der Moderator/ die Moderatorin Fragen ein, die die Zuhörer im Laufe des Vortrags beantworten sollen. Die erste Frage erscheint am Smartphone. „Finden Sie den Moderator attraktiv?“. „Ja“. Man will ja nicht unhöflich sein
„Der Einstieg ist immer eine lustige oder einfache Frage, damit sich die User an das System herantasten können“, fügt Matthias hinzu. Bei vielen Veranstaltungen gibt es eine Hemmschwelle aufzuzeigen und eine Frage zu stellen. Diese Angst wird mit feedbackr genommen. Somit können Vortragende in Echtzeit auf die Wünsche und Anregungen des Publikums eingehen, und ihren Vortrag noch ansprechender gestalten. Gedacht sei die Software für Eventveranstalter aber auch Bildungseinrichtungen. Zu ihren größten Kunden zählen unter anderem die Wirtschaftskammer Österreich und das Bundesministerium für Familien und Jugend.
Das Team
Das Team besteht aus vier bzw. sechs Leuten. Zwei der MitarbeiterInnen sind nur von Zeit zu Zeit für einige Projekte dabei, arbeiten ansonsten nicht fix im Team mit. Für ein angenehmes Arbeitsklima sei diese Teamgröße ideal. Auch wenn der Spaß an der Sache und Scherze zwischendurch nicht fehlen dürfen, wird hier hart für den Erfolg gearbeitet. Und diese harte Arbeit wird belohnt. Täglich kommen drei bis vier neue NutzerInnen dazu, was in den letzten Jahren dazu führte, dass feedbackr bisher ungefähr 900 User hat. Diese sind über den ganzen Erdball verteilt. Die meisten von ihnen kommen aus deutschsprachigen Ländern wie Österreich, Deutschland und der Schweiz, aber auch Teilnehmer aus Russland, Kanada, Brasilien, Neuseeland und Japan sind vertreten.
Aufgrund der Diversität des Publikums ist es laut den Gründern schwierig, sich den Markt vorzustellen. Sowohl der Markt, als auch die Zielgruppen entwickeln sich immer anders als man es sich erwartet. „Es ist wichtig, dass Ideen möglichst früh in realen Bedingungen am Markt getestet werden“, so Karin und Christian, die nach wie vor mit Leidenschaft mitarbeiten. Lösungsorientiertes Handeln, das Diskutieren von Problemen und das Sortieren von diesen nach Dringlichkeit und Priorität, sind neben einem großartigen Team der Schlüssel zum Erfolg eines StartUps.