Ein schöner Gastgarten lädt zum Verweilen ein
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Die fünf Elemente in einem Topf

Lesezeit: 3 Minuten
Kochen im Einklang mit der Natur und mit regionalen Produkten– das ist das Ziel des „Parks Graz“. Mit der 5-Elemente-Küche wollen sie erreichen, dass man sich selbst wohl fühlt.

Ein gemütlicher Eingangsbereich heißt die Gäste willkommen
Ein gemütlicher Eingangsbereich heißt die Gäste willkommen

Es zischt und brodelt in der Küche des Parks in der Griesgasse 7. Zutaten werden in die Töpfe gegeben und wunderbar gesunde Rezepte gezaubert. Hier wird nach einer traditionellen chinesischen Lehre, der 5-Elemente-Küche, gekocht. „Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser spielen eine große Rolle in der Zubereitung der Gerichte“, sagt Martina Rötzer, die mit ihrem Mann gemeinsam das Parks besitzt. Wichtig sei außerdem die Reihenfolge in der man die Zutaten verwendet. Laut Rötzer herrsche ein gewaltiger Unterschied zwischen der „gut bürgerlichen Küche“ und der 5-Elemente-Küche. Das merken auch die KundInnen, die sich seit über vier Jahren, denn so lange gibt es das Parks bereits, mithilfe der 5-Elemente-Lehre ernähren.

Die Lebensmittel der 5-Elemente-Küche
Jeder Bestandteil eines Rezeptes kann einem Element zugeordnet werden. Erde beinhaltet alles, das aus der Erde kommt, also jede Art von Wurzelgemüse und Kartoffeln. Außerdem zählen dazu Mais, Butter, Eier und Rindfleisch. Unter der Kategorie Wasser befindet sich das Leitungswasser, welches aus unseren Leitungen kommt und Fisch. In Ländern, in denen das Leitungswasser salzig ist, wird dieses vor der Zubereitung noch entzogen. Töpfe, die zum Kochen verwendet werden, sowie Zwiebel, sind aus dem Element Metall. Zum Element Holz gehören Essig, Orangen, Hühnerfleisch und Weizen. Das letzte Element, Feuer, beinhaltet Rote Beete, Rucola, Roggen aber auch Schafskäse. Als weder vegan, noch vegetarisch, beschreibt Martina Rötzer die chinesische Lehre. Fleisch werde allerdings mäßig verwendet. Zudem sei die 5-Elemente-Küche nicht zum Abnehmen gedacht, sondern zum Halten des optimalen Gewichts.

Der „Porridge-Test“
Bevor man mit der 5-Elemente-Lehre beginnt, sollte jeder und jede einen Test machen, um herauszufinden, welchem Ernährungstypen man entspricht. Nach dem Aufstehen wird ein Porridge-ähnlicher Brei gegessen. Danach muss man sich selbst beobachten, um zu merken, zu welchem Zeitpunkt des Tages der Hunger kommt. Mithilfe einer Tabelle lässt sich anschließend herausfinden, ob man dem Kohlenhydratetyp oder dem Eiweißtyp entspricht. Anhand dieser Einstufung werden die Rezepte angepasst.

Was beim Kochen beachtet werden sollte
Im Gegensatz zu Omas Rezepten, wird bei der 5-Elemente-Küche erst ganz zum Schluss gewürzt.  Der Geschmack der Gewürze bleibt zwar bei beiden Rezepten aufrecht, allerdings „verbrennen“ die Inhaltsstoffe und die Energie, wenn bereits am Anfang gewürzt wird. Auch die Reihenfolge der Elemente ist besonders wichtig. Zu Beginn werden Zutaten des Elementes Metall verwendet. Dazu zählt auch der Topf, der vor dem Kochen bereits heiß sein sollte, in dem die Zubereitung erfolgt. Danach kommt das Element Feuer in Form von Öl zum Einsatz. Schließlich kommt noch Wurzelgemüse aus dem Element Erde dazu. Alle anderen Zutaten werden jeweils nach der Reihenfolge der Rezepte hinzugegeben.

Auch Leute, die nicht an chinesische Medizin glauben, können Teile der 5-Elemente-Küche verwenden. „Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, hat Oma immer saisonal und regional gekocht. Es war immer im Einklang mit der Natur“, erinnert sich Rötzer. Genau diese Eigenschaften sind auch in der 5-Elemente-Küche sehr wichtig – Saisonalität und Regionalität. Man merke auch, dass sich das Interesse der Leute immer mehr in diese Richtung entwickle. So kann das verloren geglaubte Wissen, auch von regionalen Kräutern und Lebensmitteln, weitergegeben werden.

Ein schöner Gastgarten lädt zum Verweilen ein
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Das Parks
„Es ist mir überhaupt nicht wichtig, ob wir die ersten oder die einzigen Vertreter der 5-Elemente-Küche in Graz sind oder nicht. Wichtig ist mir, dass sich meine Gäste wohlfühlen und dass es ihnen gut geht“, sagt Martina Rötzer. Die Zielgruppe des Parks lässt sich nur schwer fassen. Ausschließen kann Rötzer allerdings, dass „der typische Schnitzelesser“ bei ihnen oft Gast ist. Sonst kommen vor allem Leute, denen bewusste Ernährung ein Anliegen ist. Von genau diesen Menschen bekommt das Team des Parks ein positives Feedback. Auch auf Gerichte, die nicht nach der 5-Elemente-Küche zubereitet werden. Zwölf MitarbeiterInnen sind aufgeteilt auf zwei Filialen, die sich in der Griesgasse 7 und der Zinzendorfgasse 4 befinden. Das Team ist international bunt gemischt. Ebenso wird Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit gegeben, sich in Küche und Co zu versuchen.

Martina Rötzer und ihrem Mann ist gesundes und bewusstes Kochen auch persönlich ein großes Anliegen. Beide lieben es, in der Küche zu stehen und sich mit Ernährung auseinanderzusetzen. Denn Ernährung leistet einen wichtigen Beitrag dazu, wie wir uns fühlen und wie gesund wir leben – und nebenbei schmeckt gesundes Essen auch hervorragend.

Die stolzen Besitzer des Parks, Robert und Martina Rötzer (Foto von Martin Pabis, animaldesign)
Die stolzen Besitzer des Parks, Robert und Martina Rötzer (Foto von Martin Pabis, animaldesign)

Instagram ist das liebste social network der sportlichen Bloggerin (#herwriting), der wenig wichtiger ist, als ein gut belichtetes und helles Foto. Wenn sie nicht gerade vor ihren Apple-Geräten anzutreffen ist, findet man sie im Fitnessstudio, wo sie ihr Lieblingsessen (Palatschinken) abtrainiert.

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