Penisparade

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„Kann man die benutzen?“, fragt eine junge Frau im Vorbeigehen. Gemeint sind die vielen bunten Genitalien, die auf dem Tisch des Vereins liebenslust* am Lendwirbel alle Blicke auf sich ziehen.

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Kreatives Anschauungsmaterial. Foto: Anna Eisner

Drei Frauen sitzen um einen Tisch in der Griesgasse, bemalen Penis-Mandalas und formen bunte Vulvas aus Modelliermasse. Mittendrin liegen handgemachte Stoffvaginas und Gebärmutter-T-Shirts. Teils skeptische, teils interessierte Augenpaare verfolgen das kreative Treiben.

liebenslust* ist das erste Mal mit ihrem Projekt dingsbums untenrum am Lendwirbel vertreten. Der Verein besteht aus zehn SexualpädagogInnen, die mit der Teilnahme ihren Bekanntheitsgrad erhöhen wollen. Ihre Hauptziele sind Aufklärung und das Vermitteln eines positiven Zugangs zum Thema Sex. Seit 2011 organisieren sie Workshops für gemischte Gruppen jeden Alters. Dabei achten sie darauf, auch auf Menschen mit Behinderung einzugehen. Außerdem ist ihnen besonders wichtig, auf die sexuelle Vielfalt aufmerksam zu machen – sowohl aus anatomischer Sicht, als auch auf der Beziehungsebene.

Durch den haptischen Zugang fällt es vor allem Kindern leichter, sich dem Thema Sexualität zu nähern. Die Gipsgenitalien bietet liebenslust* auch zum Verkauf an. Die derzeit verwendeten Anschauungsmaterialien seien zu abstrakt und nicht realitätsgetreu. Bei der beispielhaften Kondomdemonstration schlägt ein pinker Glitzerpenis eine herkömmliche Banane einfach um Längen. Im pädagogischen Bereich sorgen die kunterbunten Geschlechtsteile für Lacher und tragen dazu bei, Berührungsängste zu überwinden.

In den Workshops von liebenslust* stehen das eigene Körperverständnis und das Kennenlernen der eigenen Grenzen im Vordergrund. Die SexualpädagogInnen gehen dabei besonders auf die Wünsche und Bedürfnisse ein, die die TeilnehmerInnen am Beginn äußern. Die sexuelle Aufklärung bezieht sich nicht nur auf den Akt an sich, sondern thematisiert auch Gefühle und Verliebtsein.

Alle Anschauungsmaterialien werden in liebevoller Handarbeit gefertigt. Wer selbst einmal Hand anlegen will, kann am Samstag, 7. Mai, zwischen 12 und 15 Uhr in der Griesgasse vorbeischauen bei dingsbums untenrum.

Text: Angela Bischof, Hannah Gössmann

Schon von klein auf davon überzeugt, dass sie auch übers Wasser gehen kann, wenn sie nur will. Sieht alles sehr realistisch und findet Entspannung bei Kochsendungen und Backen.

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