Berufsfeuerwehr und Feuerwehrjugend teilen gemeinsam das Friedenslicht an die Bevölkerung aus. Foto: BF Graz

Weihnacht? Habt Acht!

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58 Feuerwehrmänner passen auf, dass an den Weihnachtsfeiertagen in Graz nichts anbrennt. Die Besinnlichkeit kommt an den Feuerwachen dennoch nicht zu kurz.
Berufsfeuerwehr und Feuerwehrjugend teilen gemeinsam das Friedenslicht an die Bevölkerung aus. Foto: BF Graz
Berufsfeuerwehr und Feuerwehrjugend teilen gemeinsam das Friedenslicht an die Bevölkerung aus. Foto: BF Graz

Arbeiten, wenn alle anderen frei haben – für die Feuerwehrmänner der Berufsfeuerwehr Graz ist das Alltag. „Es ist völlig egal, ob Weihnachten oder Silvester ist, wir sind 24 Stunden lang rund um die Uhr im Dienst“ so Oberbrandmeister Thomas Fenz. Fenz ist bereits seit 28 Jahren bei der Berufsfeuerwehr Graz. Er wird dieses Jahr zu Weihnachten wieder einen 24-Stunden Dienst antreten. Und neben ihm noch 57 weitere Mitarbeiter.

Mit rund 7.000 Einsätzen pro Jahr fallen täglich um die 20 Einsätze in das Einsatzgebiet der Berufsfeuerwehr Graz. Auch an den Feiertagen bleiben die Feuerwehrmänner nicht von Arbeit verschont. Um die Weihnachtszeit kommen immer wieder spezielle Einsätze herein, wenngleich sich die Zahl der Ausfahrten nicht erhöht, wie Fenz meint. „Adventkränze sind besonders gefährlich“, sagt Fenz. Zu Weihnachten sind die Kränze schon ausgetrocknet, daher entzünden sie sich sehr schnell. Um die Christbäume selbst sei es in den letzten Jahren viel sicherer geworden, vor allem dank dem Einsatz von LED-Kerzen. Dass viele Menschen aber gerade zu Weihnachten nicht alleine sein wollen, merkt auch die Berufsfeuerwehr: „Viele Leute rufen nur an, um jemanden zum Reden zu finden.“  Wiederum andere lassen ihren Gefühlen sehr zum Ärger der Berufsfeuerwehr auf ganz andere Weise freien Lauf. Häufig komme es nämlich dazu, dass nach dem Besuch von Adventmärkten Mistkübel und Mülltonnen angezündet würden. Alleine in der Nacht von 10. auf 11. Dezember kam es zu fünf derartigen Vorfällen.

Die Berufsfeuerwehr in Graz ist Arbeitsplatz von über 200 Personen. 58 von ihnen werden an Weihnachten arbeiten. Foto: Judith Brossmann
Die Berufsfeuerwehr in Graz ist Arbeitsplatz von über 200 Personen. 58 von ihnen werden an Weihnachten arbeiten. Foto: Judith Brossmann

In der Wache selbst geht es neben der Arbeit und den Einsätzen zu Weihnachten aber sehr besinnlich zu. An Heilig Abend wird der Gemeinschaftsraum weihnachtlich geschmückt, es wird aufgekocht und gemeinsam gefeiert. Neben einem großen Christbaum darf auch eine weitere  Tradition in der Berufsfeuerwehr nicht fehlen. Jedes Jahr darf der jüngste diensthabende Feuerwehrmann ein festliches Gedicht für seine Kollegen vortragen. Bei der Diensteinteilung zu Weihnachten komme es nie zu Streitereien, sagt Fenz. All jenen, die noch kleine Kinder und eine junge Familie zu Hause haben, wird es von den anderen gegönnt, Weihnachten mit ihrer Familie zu verbringen. „Es ist etwas ganz Besonderes, wenn sie die Augen ihrer Kinder strahlen sehen. Das sollen sie ruhig auch.“

Aber auch die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Graz trägt zur Besinnlichkeit auf der Wache bei, denn sie werden auch heuer wieder das Friedenslicht an die Grazer Bevölkerung austeilen. Die Friedenslichtaktion wurde 1986 vom oberösterreichischen ORF Landesstudio im Rahmen der Aktion „Licht ins Dunkel“ ins Leben gerufen. Das Friedenslicht, das in der Vorweihnachtszeit in der Geburtsgrotte Jesu Christi in Bethlehem entzündet und dann nach Österreich gebracht wird, soll als Symbol für Frieden die Aktion unterstützen. Jeder und jede kann sich das Friedenslicht bei teilnehmenden Institutionen, wie etwa auch bei der Freiwilligen Feuerwehr, dem Roten Kreuz oder in Kirchen gegen eine freiwillige Spende abholen. Der Erlös kommt entweder den Institutionen selbst oder anderen karitativen Zwecken zugute. In den letzten dreißig Jahren ist das Friedenslicht sogar in über 30 europäischen Ländern und teilweise über die europäischen Grenzen hinaus zum Weihnachtsbrauch geworden. Immer häufiger wird es auch an Prominente wie den Bundespräsidenten oder den Papst  übergeben. Im Jahr 2001 leuchtete es sogar in New York am Ground Zero als Zeichen des Friedens und gegen den Terror.

In Graz kann man sich das Friedenslicht übrigens bei der Hauptfeuerwache am Lendplatz, bei der Hauptfeuerwache Ost am Dietrichsteinplatz, bei der Feuerwache Süd in der Alten Poststraße und bei der Feuerwache Kroisbach in der Mariatrosterstraße jeweils von 07:30 Uhr bis 18:00 Uhr und außerdem im ORF Landesstudio Steiermark abholen. Natürlich nur unter der Bedingung, damit nicht den dürren Adventkranz anzuzünden.

 

schreibwütig, musikbegeistert und wanderlustig. ausserdem feuerwehrfrau und backprofi

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