„Projekt Spielberg Graz Giants“ gegen „Danube Dragons“ lautete am Samstag das Duell im ASKÖ Stadion in Eggenberg. Die Hausherren setzten sich mit 34:27 gegen die Gäste aus Wien durch – in sprichwörtlich letzter Minute.
„Actionberg“ wurde seinem Namen gerecht: Heftige Sturmböen fegten durch das ASKÖ Stadion in Eggenberg, wo die Projekt Spielberg Graz Giants einen Sieg gegen die Danube Dragons benötigten, um die Chance auf den dritten Platz in der Abschlusstabelle zu wahren. Die Giants gingen mit breiter Brust in die Partie, fegten sie die Dragons vor zwei Wochen doch bereits mit 52:33 vom Platz.
Aber die Gäste aus Wien machten es dem Team von Martin Kocian alles andere als leicht. Wenige Minuten nach dem Kickoff startete der äußerst schnelle Dragons-Quarterback Dylan Potts in Richtung Grazer Endzone und sorgte mit einem Touchdown direkt für die ersten Punkte seiner Mannschaft. Reinhard Knaus ließ beim Kick zum Extrapunkt nichts anbrennen und es stand bereits früh 0:7 für die Dragons. Die Giants versuchten es sofort mit einem Gegenzug per langem Ball auf Philipp Sommer, der diesen aber nicht unter Kontrolle bringen konnte.
Zu Beginn des zweiten Viertels wurden die Angriffsbemühungen der Heimmannschaft schließlich von Erfolg gekrönt. Florian Bierbaumer konnte einen Pass von Brandon Gorsuch zum Touchdown bravurös verwerten, Kicker Marco Zöchner scheiterte aber an der gegnerischen Defense, die seinen Kick blocken und damit den Ausgleich verhindern konnte. Gleich darauf setzte Potts Jack Moro mit einem Pass über 50 Yards in Szene: Touchdown, Extrapunkt, 6:14 für die Gäste. Wenig später war es erneut Potts, der die Grazer Defense schwindelig lief und punktete. Spielstand: 6:21 – in den ersten beiden Vierteln wehte den Giants nicht nur wettermäßig ein rauer Wind entgegen.
Kämpfende Giganten
Aufgeben ist in diesem Sport keine Alternative: Noch vor der Halbzeit holten die Giants auf 12:21 auf. Klaus Geier fing den Ball im Springen und beendete die Aktion mit einem Touchdown. Die folgende Two-Point-Conversion* scheiterte allerdings. Nach der Pause gelang Geier aus einem sehenswerten 29-Yards-Pass von Gorsuch sein zweiter Touchdown im Spiel. Auch der Kick von Zöhrer gelang diesmal und plötzlich waren die Giants wieder im Spiel. Trainer Kocian konnte sein Team in der Halbzeitpause offenbar besser auf den Gegner einstellen.
Es folgte eine kuriose Szene: Die Dragons punkteten durch Phillip Haun, der einen 46-Yards-Pass von Potts im Sprung fangen konnte, den Ball dann aber wieder fallen ließ. Das Glück des Tüchtigen fand sich auf der Seite der Wiener wieder, als der Ball sprichwörtlich in die Grazer Endzone eierte, wo Haun ihn nur noch aufheben musste. Touchdown, den Extrapunkt konnten die Gäste allerdings nicht verwerten. Dennoch bauten die Dragons ihren Vorsprung auf 19:27 aus. Die beiden Teams schenkten sich nichts, es ging Schlag auf Schlag. Kurz vor Ende des dritten Viertels erreichte ein weiter Pass von Gorsuch erneut Geier, der seinen dritten Touchdown perfekt machte. Um gleichzuziehen entschieden sich die Grazer wieder für eine Two-Point-Conversion, die diesmal auch funktionierte: Ausgleich, mit einen Spielstand von 27:27 ging es in das letzte Viertel.
Sieg in letzter Minute
Beide Teams mobilisierten ihre letzten Kräfte für die Schlussphase. Die Giants wollten den Sieg aber offensichtlich mehr und brachten die Dragons stark unter Druck. Die Hausherren schoben sich Stück für Stück in Richtung gegnerische Endzone, bis sie 55 Sekunden vor Schluss schließlich den entscheidenden Touchdown erzielen konnten. Der Extrapunkt war nur noch Formsache. Die Spieler am Feld, die Fans auf den Rängen, aber vor allem die Gäste aus Wien konnten es nicht fassen: Sie hatten die Führung in der letzten Minute aus der Hand gegeben.
Schlussendlich feierten die Giants einen Erfolg, der hart erarbeitet werden musste. Kann dieser Siegeswillen auch in die letzten beiden Spiele gegen die Dacia Vienna Vikings (24.06. in Graz) und die Ljubljana Silverhawks (01.07. in Ljubljana) mitgenommen werden, ist für die Grazer der dritte Tabellenrang auf jeden Fall in Greifweite.