The Hungry Heart – Streetfood auf Österreichisch

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Im November feiert The Hungry Heart sein erstes Jubiläum. Wird Lend immer mehr zur Hochburg der Hipster? Der Besitzer des Fastfood Joints sieht darin kein Problem. 

Von: Selina Trummer, Nikolaus Zoltan und Maximilian Tenschert. 

Um 11 Uhr öffnet uns ein junger Mann namens Martin Azzu die Tür. Er legt ein paar Würstel auf den Grill und dreht die Lautsprecher voll auf. Ohrenbetäubender Punk Rock ertönt und dazu breitet sich langsam der Duft von brutzelndem Fleisch aus. Man versteht gleich, warum sich The Hungry Heart in kürzester Zeit zu einem In-Treff für tag- und nachthungrige Viertelbewohner entwickelt hat.

„Hipster ist ein nichtssagender Begriff”

Ausgedacht hat sich das „Hungrige Herz” der Grazer Philipp Carstanjen. Bevor Martin bei ihm anfing, führte Philipp das Lokal im Alleingang. Nach einer Ausbildung an der Tourismusschule in Bad Gleichenberg führte ihn sein Weg in den renommierten Admirals Cove Club in Florida. Nachdem sein Visum abgelaufen war, kam er wieder nach Graz – und machte sich vor gut einem Jahr in der Mariahilferstraße selbstständig. Den Standort habe er nicht gewählt, weil das Viertel so hip sei. Ein Teil der Hipster-Szene will er auch nicht sein. Überhaupt findet er den Begriff „Hipster” nicht sehr brauchbar.

Philipp Carstanjen bietet auch regionale Weine an. – Foto: Niko Zoltan

In The Hungry Heart kocht Carstanjen „amerikanisches Fastfood mit österreichischer Qualität“, wie er sagt. Er serviert alle Gerichte im Sandwich. Auf der Karte stehen amerikanische Klassiker wie Pulled Pork, Cesar Salad und verschiedene Hot Dog-Kreationen. Pulled Pork gibt es zwar mittlerweile fast überall. Er behauptet aber: „Die meisten nehmen sich nicht die Zeit es anständig zu verarbeiten oder kaufen fertige Ware.“ Eingefrorenes Fleisch oder Dampfgarer kommen ihm nicht in die Küche. Seine Zutaten besorgt er sich, soweit es möglich ist, vom Lendplatz oder von Lieferanten, denen er vertraut.

Streetfood und Craftbeer im Lend

Von Passanten wird die kleine Imbissbude am Lendplatz oft mit einem Tattoostudio verwechselt. Das ist auch kein Zufall, denn das Logo – ein von einem Messer durchstochenes Herz im Traditional Style – wurde von Alexander Smoltschnik im benachbarten Pride & Glory entworfen. Philipp kommt mit allen seinen Nachbarn gut aus und freut sich über das freundschaftliche Verhältnis zu anderen Lokalen und Geschäften rund um den Lendplatz. So helfen im Notfall die Kollegen über die Straße aus und bringen fehlende Zutaten.

Wie gut die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen funktioniert, illustriert sein im Frühjahr gemeinsam mit Alefried gebrautes Craftbeer, ein New England IPA. Auch zum einjährigen Jubiläum am 25. November gibt es wieder in limitierter Auflage ein eigenes Bier, diesmal in Kooperation mit der Bierboutique und Alefried. Biere der Brau Union will er nicht anbieten – stattdessen kleinere Getränkemarken unterstützen.

„Graz verändert sich ständig”

Auf die Frage ob die vielen neuen Lokale im Lend nicht die ursprünglichen vertreiben, antwortet er, es sei oft besser so. Dass es das heruntergekommene, asiatische Lokal, das sich vor ihm dort befand, nicht mehr gibt, findet er nicht schade. Auch der verlassene Night Club von nebenan wird bald durch ein neues Lokal ersetzt. „Das passiert sowieso in jeder Stadt”, meint er gelassen.

isst Gemüse, trinkt Bier. Liest sich gerne durch Geschichten ohne Happy End und steht voll auf die Stones, Police, Beatles und Co.

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