Zwei Jahre nach ihrem Debüt Album ist High Brian zurück mit einer neuen Platte. Abflug der Brian Air ist am 16.03. bei der Release Show im p.p.c. Wo die Reise der Psychedelic Rock Band wohl hingehen mag?
Typischer Kellergeruch in der Nase. Feucht-kalte Luft und leichte Gänsehaut. Ein mit Teppichen ausgelegter kleiner Raum unter der Erdoberfläche. Wir befinden uns im Proberaum von High Brian. Bekannt sind sie den Annenviertlern durch Auftritte während des Lendwirbel, im Wakuum und im p.p.c. Es herrscht ausgelassene Stimmung. Bei der letzten Probe vor der Release Show ihres neuen Albums „Brian Air” macht sich die jahrelange Erfahrung der Band bemerkbar.
LSD-Trips und laute Musik
Die vier Musiker aus Hamburg, Stockholm, Linz und Graz sind seit 2013 eine Band. Gespielt wird Psychedelic Rock. Das heißt, sie machen laute Gitarrenmusik und experimentieren mit Effektgeräten und Instrumenten herum. Wie stehen Nils, Patrick, Bene und Paul zu Psychedelika und Drogen? Ihr Genre trägt immerhin nicht umsonst den Namen „Psychedelic Rock“. Ihr Motto dazu ist: Jeder wie er mag. Die Bandmitglieder selbst distanzieren sich jedoch vom illegalen Drogenkonsum. Bei ihnen spiele es sich grundsätzlich eher im alkoholischen Bereich ab. Bier, Gin und ein kleines Glas Whiskey reichen. Davon allein lassen sie sich aber nicht beeinflussen.
„Unsere Einflüsse: Beatles und Beethoven“
Wenn die Jungs von High Brian die Chance hätten, mit einer Band ihrer Wahl zu spielen, dann wären das die Beatles. Andere Vorbilder sind ganz klischeehaft Größen wie Pink Floyd oder Led Zeppelin. Beim ersten Album war vor allem Wolfmother ihr gemeinsamer Nenner. Jetzt, beim zweiten Album Brian Air, ist es King Gizzard And The Lizard Wizard. Damit sind die musikalischen Einflüsse definitiv psychedelischer geworden. Ansonsten gibt Brian alles vor. Er ist die Personifikation des verbindenden Bandgefühls. Brian ist real, denn jeder in der Band ist Brian. Brians Veränderung seit dem letzten Album beschreibt Nils so: „His face became spotty. Er ist ein bisschen älter geworden, pubertär. Er hat schon ein bisschen Bart, aber er ist noch nicht erwachsen. Das kommt vielleicht erst mit dem nächsten Album.“
StoneFree Records
Über die Bands und Freunde von „The Heavy Minds“ und „Savanah“ sind High Brian zum anfangs kleinen, mittlerweile mit 18 Bands arbeitenden Label StoneFree Records gekommen. Es sei das coolste überhaupt, dass sie da dabei sind. Der Labelchef Thomas Pint bedruckt im Siebdruck selbst die T-Shirts und Stoffsackerl für High Brian. Ein Commitment, dass Brian bewundert und schätzt. Vor allem sei beachtenswert, mit wie wenig Geld, das Label auf so hohem Niveau betrieben wird.
Wie im Flug vom Song zum Album
Flugangst ist hier fehl am Platz, denn im zweiten Album Brian Air geht es ums Fliegen. Die Idee von High Brian ist: Einsteigen in das Flugzeug. Der Flieger startet und die Reise beginnt. Es kann zu Turbulenzen kommen. Dazwischen die eine oder andere Pilotenansage. Und dann: Ankunft.
Brian Air ist ein klassisches Konzeptalbum. Das bedeutet, dass die Songs thematisch zusammenhängen und eine gemeinsame Linie verfolgen. Viele Größen in der Musikgeschichte haben sich an solchen Alben probiert. Eines der bekanntesten Beispiele für Konzeptalben ist Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band. Jetzt ist High Brian dran, ein Konzeptalbum stehe schließlich auf der To-Do-Liste jeder Rockband. Der Song „Ikarus“ der Brain Air Crew war bereits vor dem Release des ersten Albums fertig. Der passt perfekt in das Flugkonzept der neuen Platte hinein. Die Idee eines Konzeptalbums kristallisierte sich aber erst später heraus, als der Titel feststand.
Gitarrist und Sänger Bene ist im Songwriting Prozess nicht wegzudenken. Er findet spannende Harmonien und Dreistimmigkeit, schlägt Paul auch manchmal vor, was er am Schlagzeug spielen könnte. So musste der Drummer schon öfter in der Bandgeschichte üben, um Benes Ideen überhaupt umsetzen zu können. Da sie kein Instrumental-Doom machen wollen, kümmert sich Bene auch um die Gesangsmelodien. Texte werden oft erst im Studio fertig.
Aufgenommen haben die vier angehenden Toningenieure zusammen mit dem Produzenten und Tontechniker Tom Zwanzger. Er ist in der österreichischen Musikszene bekannt, da er unter anderem mit EAV zusammengearbeitet hat. Zwanzger hätte einen Spielplatz für Musiker in seinem Studio in Puntigam, so die Band. Es war für Brian durchaus angenehm, ein wenig Verantwortung abzugeben und jemanden zu haben, der den Ton vorgab. Mitunter auch mit Talkback-Durchsagen wie „Das war für den Kanal.“
Was in nächster Zeit ansteht
Für Bassist Patrick ist der Moment, wenn er nach den ganzen Strapazen des Aufnehmens endlich die Platte in Händen hält, immer ein Highlight. Danach heißt es: Spielen, spielen, spielen. Deswegen würden sie schließlich Musik machen. Man schreibe als Band schließlich kein Album, um drauf rumzusitzen. Wobei Paul aber auch sagt:
„Wenn man sich auf unser Album setzt, hebt man ab. Es ist der fliegende Teppich unter allen LPs.“
Ende März macht High Brian eine kleine Tour durch Deutschland, im Sommer geht es auf zwei Festivals. In Graz wird es auch den einen oder anderen Gig geben. Ihr großes Ziel ist eine mehrwöchige Europatour. Jetzt liegt der Fokus allerdings am nächsten Auftritt: Achtung bitte! Dies ist der letzte Aufruf für den Brian Air Flug Nr. SFR026 von GRZ – PPC.
Tracklist des neuen Albums Brian Air
- Welcome To Brian Air
- Ikarus
- Sth. Odd
- Frightening Lightning
- Cpt. Zepp
- Uhh, Baby
- Slow Flight
- Strangest Kraut (Brian Air)
Beitragsbild: © High Brian
Fotos und Videos: © Anthea Grassegger
Album Release Show mit The Heavy Minds und Super Sonic Silver Haze am 16.03. im p.p.c. – Einlass: 19Uhr
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