Art Owl (Klanglicht) auf der Murinsel

Klanglicht 2019: Lichterzauber auch in 8020

Lesezeit: 3 Minuten

Vor vier Jahren feierte das Klanglicht-Festival Premiere. Dieses Jahr von 21. bis 23. April dürfen Besucher auf leuchtende Riesen-Hasen, einen verbogenen “Truck” und noch mehr Performances gespannt sein, die Graz erleuchten.

2013 rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2015 als das „internationale Jahr des Lichts“aus. Die Mission war es, den Menschen die Bedeutung von Licht in Kultur und Wissenschaft zu verdeutlichen. Nicht ganz zufällig fand 2015 also auch in Graz das erste Klanglicht-Festival, damals noch unter dem Namen „Klanglicht Oper Graz“, statt.

Das Künstlerkollektiv OchoReSotto warf Projektionen auf die Fassade des Grazer Opernhauses. Begleitet wurde das Spektakel von einer Performance der Opern-Tanzakademie und dem Chorensemble, welches David Hamiltons „Lux Aeterna” zum Besten gab. Bernhard Rinner, Kulturmanager und Geschäftsführer der Theaterholding Graz, initiierte die Veranstaltung. „Klanglicht versteht sich als poetische Einladung in unsere Häuser – auch für alle, die eine Hemmschwelle haben, ins Theater oder in die Oper zu gehen“, erklärt Rinner den Hintergrund der Kunst-Aktion. Das erste Klanglicht-„Festival”, welches im Rahmen der Eröffnung des Designmonats stattfand, war mit fast 3.000 Besuchern ein Erfolg und so wuchs das Angebot Jahr für Jahr weiter.

Von der kleinen Aktion zum Festival

Nicht nur die Anzahl der Performances stieg auf 19 Stationen an, auch im Rahmenprogramm hat sich in den Folgejahren viel getan: Seit 2018 haben Besucher an drei Tagen die Möglichkeit, das Festival in der steirischen Landeshauptstadt zu besuchen. Da man auch von außerhalb der Steiermark mit Shuttlebussen zum Event anreisen kann, stammten circa 30% der vorjährigen Besucher nicht aus Graz. Außerdem wurde 2018 eine Web-App, die eine Route durch die verschiedenen Stationen des Festivals vorschlägt, ergänzt und erstmals 3D-Brillen für die Kunstinstallation am Opernhaus an den Info-Points ausgegeben. Auch das Annenviertel spielte im vergangenen Jahr eine größere Rolle: Die Künstlerin Monica Bonvicini bespielte die Fassade des Kunsthauses und Aszra Aksamaja zeigte „My light is your light” in der Nähe der Mariahilferkirche. Im Orpheum fanden das Eröffnungs-Clubbing sowie die Aftershowparty statt. Das Hotel Lend diente im vergangenen Jahr gleichzeitig als Brunch-Location und auch als temporärer Wohnsitz der Künstler.

Osterhase und Flashmob

Passend zum österlichen Veranstaltungsdatum werden dieses Jahr am Hauptplatz mit Amanda Parers „Intruders XL” leuchtende Riesen-Hasen zu sehen sein. Aber auch im Annenviertel ist einiges geplant: An der Wand des Orpheums wird der verbogene „Truck” des österreichischen Künstlers Erwin Wurm ruhen. „Mein Werk handelt vom Drama der Belanglosigkeit der Existenz”, so der Künstler zur Installation. Auf Nachfrage der Annenpost, was diese Installation wohl mit Klang und Licht zu tun habe, meinte man von Seiten der Veranstalter, dass man dies „als Besucher erleben” werde, denn „Klang und Licht seien ebenfalls Teil dieses Projekts”.

Erwin Wurms „Truck“
Erwin Wurms „Truck“ fährt die Wand rückwärts hoch – Foto: StudioErwinWurm

Bei „KLANGLICHT CONNECTED.” von Peter Kogler zieren „hypnotische Muster” die BIX-Kunsthausfassade, aber auch Besucher werden eingeladen mitzumachen. Denn am 22. und 23. April gibt es am Lendkai 1 jeweils um 20:30 Uhr einen Flashmob. Besucher erhalten hierfür gemusterte Schals aus der Künstleredition Koglers und verschmelzen somit selbst mit dem Klanglicht-Festival. Auf der Murinsel präsentiert das Künstlerkollektiv ArtificialOwl ihr „Holografisches Windspiel 3.2” (siehe Beitragsbild) und die österreichische Künstlerin Anna-Maria Bogner entwickelte eigens für das Festival schwebende Lichtkegel („Ohne Titel, 2019”), die das Publikum von der Erzherzog-Johann-Brücke aus betrachten kann.

Neues und Zukünftiges

Eine weitere Neuheit diesen Jahres: Klanglicht bietet verschiedene Festivalpackages an, um Fast-Lane-Zugänge an drei bestimmten Orten zu garantieren und um die Künstler finanziell zu unterstützen. Für das diesjährige Festival gibt es wieder eine App zur Orientierung. Vor Ort wird ein eigens kreiertes Leitsystem als zusätzliche Orientierungshilfe dienen (die Annenpost berichtet).

Kunsthaus Graz bei Nacht
Kunst und Besucher verschmelzen beim geplanten Flashmob – Foto: Lupi Spuma

Aber warum gibt es in 8020 Graz nur 2 Stationen, verglichen mit satten 15 auf der anderen Murseite? Darauf gab der Veranstalter der Annenpost keine eindeutige Antwort. Ob in Zukunft mehr geplant sein wird, werde man erst im Laufe der kommenden Monate entscheiden, denn dabei orientiere man sich nicht an den vergangenen Festivals. Die gezeigte Kunst werde „nicht an ihrer Quantität, sondern ihrer Qualität” gemessen. Ob und inwiefern sich die Kunstdichte auf der rechten Murseite in den kommenden Jahren vergrößern wird, bleibt abzuwarten.

 

Beitragsbild: (c) Werner Braun Fotografie

Klanglicht 2019

21. bis 23. April, jeweils 20:30-23:00

nähere Informationen zu den Stationen, Packages und Ähnlichem auf der Klanglicht-Website

Genervt von Leuten, die ihren Vornamen inkorrekt aussprechen bzw. schreiben. Mag Motorsport, Fremdsprachen, andere Kulturen und gute Gespräche. Außerdem süchtig nach Matcha-Tee.

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