Die European Outdoor Film Tour findet heuer an gleich drei Abenden im Annenhof-Kino statt. Sie zeigt AbenteurerInnen, die ohne Sicherung in Felswänden hängen, allein den Himalaya überqueren oder Golf im mongolischen Hochland spielen.
Von: Stefanie Moser, Viktoria Petritsch
Eine scheinbar spiegelglatte Felswand. Die Kletterin Nina Williams krallt sich mit letzter Kraft an einen winzigen Felsvorsprung. Ein Blick nach oben. Dann stürzt sie ab. Schockiertes Publikum im Kinosaal – denn hier gibt es kein Skript, kein Make-Up, keine SchauspielerInnen – das ist real.
Dieser letzte Satz ist seit 2001 das Motto der European Outdoor Film Tour. Sie ist mit über 500 Veranstaltungen in 20 Ländern die größte Outdoor-Filmtour Europas und begeistert damit jährlich mehr als 280.000 BesucherInnen. So macht sie am 25. – 27. November auch im Annenviertel halt. Neben Kinos in Australien, China, Malaysia, Neuseeland und Singapur, ist auch das Annenhof Kino Schauplatz dieses besonderen Events. Dort erfährt man auch, ob und wie Nina Williams ihren Sturz übersteht.
AbenteurerInnen mit extremen Vorhaben
Die Tour umfasst neun Dokumentationen, die im Rahmen der Premiere in München zum ersten Mal zu sehen waren. Im Mittelpunkt dieser Kurzfilme stehen nicht gecastete SchauspielerInnen, sondern ExtremsportlerInnen , die Eines verbindet: die Liebe zum Abenteuer.
So haben sich zum Beispiel Adam Rolston und Ron Rutland einer verrückten Aufgabe gestellt: 2000 Kilometer weit wollen sie einen Golfball quer durch das mongolische Hochland schlagen. Ihr Ziel gerät ins Wanken, weil die beiden Freunde unterschiedlicher nicht sein können, doch dann rettet ein streunender Hund ihre Aktion. Neben ihrer und vielen anderen Dokumentationen extremer SportlerInnen, beeindruckt auch „Le Minimaliste – An Himalayan Adventure“. Der Kurzfilm begleitet den französischen Abenteurer Eliott Schonfeld bei seiner 150 Tage langen Reise durch den Himalaya von West nach Ost. Das Außergewöhnliche an seinem Vorhaben: Er reist alleine, völlig minimalistisch, sein einziger Begleiter ist sein weißes Pferd Robert. Wie er ist auch Nina Williams mit ihrer Leidenschaft zum „Highball-Bouldern“ Teil des Programms. Williams Ziel: Eine Route in den Buttermilks (Kalifornien) zu klettern, die vor ihr noch keine Frau absolvieren konnte. Highball-Bouldern bedeutet Klettern ohne Seil, ohne Sicherung in Höhen in denen das Abspringen oder Abstürzen meist lebensbedrohlich enden würde.
Eine Plattform für Wagnis
Die Moving Adventures Medien GmbH schuf mit der European Outdoor Film Tour die Plattform für diese und viele weiter Dokumentationen. Sie konzentriert sich auf die Vermarktung von Outdoor-, Sport-, Natur- und Abenteuerfilmtouren. Neben der European Outdoor Film Tour gehört auch die International Ocean Film Tour zu ihren Formaten, zu ihren Partnern zählen klingende Markennamen wie „Mammut“ „Goretex“ und „Land Rover“.
10.000 Euro für noch riskantere Vorhaben
Heuer verlieh die Moving Adventures Medien GmbH zusammen mit Land Rover zum ersten Mal den „21st Century Adventurer Award“, der von nun an jährlich verliehen wird. In diesem Rahmen wurden vier AbenteurerInnen und OutdoorsportlerInnen nominiert: Bergsteigerin Tamara Lunger, Kajaker Ben Stookesberry, Polarexpertin und Abenteurerin Sarah McNairLandry und Paraglider Antoine Girard. Die Gewinnerin Sarah McNair-Landry erhielt ein Preisgeld von 10.000 Euro, das sie bei der Finanzierung ihres nächsten Abenteuers unterstützen sollte. Über die Preisträgerin wurde eine Kurzdokumentation produziert, die nun Teil des Programms der EOFT 19/20 ist und natürlich auch in der kommenden Woche die ZuschauerInnen im Annenhof begeistern soll.
Montag, 25.11.2019
Dienstag, 26.11.2019
Mittwoch, 27.11.2019
Jeweils um 20:30 Uhr im Annenhof Kino.