Selbstgemachter Punsch, Kräuter aus eigenem Anbau, Christbaumschmuck selber basteln: Der Grieskindlmarkt am Nikolaiplatz will der erste nachhaltige Christkindlmarkt der Stadt sein. Die Annenpost hat das Angebot getestet.
Je näher man dem Grieskindlmarkt kommt, der zwischen dem Hotel Weitzer und dem Entenplatz im Grazer Bezirk Gries liegt, desto intensiver wird der Duft nach Zimt. Der Geruch nach selbstgemachten Speisen erfüllt den Platz. Das unbeschwerte Lachen hört man schon von weitem, und auch der selbstgemachte Glühwein zeigt bei einigen bereits seine Wirkung. In der Vorweihnachtszeit durch die Stadt flanieren, den einen oder anderen Glühwein trinken, Kekse naschen oder nach Geschenken suchen und dabei trotzdem auf Nachhaltigkeit achten … das verspricht der Grieskindlmarkt.
Björn-Saison ist eröffnet
Seit 2019 ist der Markt offizielles Mitglied des Grazer Advents, und hat zum ersten Mal richtige Hütten als Verkaufsstände. Am Beginn des heurigen Jahres gab es eine Ausschreibung für den Zeitraum von 2019 bis 2023. Der Christkindlmarkt und sein nachhaltiges Konzept überzeugten die Jury des Citymanagements der Stadt Graz. Das Stichwort „Less waste“ weist auf selbstgemachte und regional hergestellte Produkte hin.
Bereits seit Anfang November tüfteln Sandra Auer und Yuno Khripunova, die Gründerinnen des Cafés Omas Teekanne, an den selbstgemachten Glühweinsorten, um pünktlich in die Björn-Saison starten zu können. Björn ist der Name der hauseigenen Weihnachtsmarkthütte, an der die selbstgemachten Produkte von Omas Teekanne angeboten werden – zum Beispiel Apfelpunsch, Apfelglühwein und Irish Tee um durchschnittlich EUR 3,70.
Durch die Regionalität der Produkte fallen lange Transportstrecken weg. Auer und Khripunova bereiten die verschiedenen Glühwein- und Punschsorten direkt nebenan in Omas Teekanne zu.
Mehr als 15 Aussteller bieten zudem über ganze fünf Wochenenden ein breites Spektrum an Produkten für alle Lebensbereiche. Das Besondere: Es handelt sich nicht um Stangenware, sondern um Waren aus eigener Produktion. So kann man etwa bei Lienhof selbst angebaute Kräuter und Tees erstehen. Das tapfere Michilein bietet diverse Stoffaccessoires, wie zum Beispiel Handytaschen, Brillen-Etuis oder Geldbeutel. Die Gesamtzahl der Stände beschränkt sich auf überschaubare fünf Stück. Von Woche zu Woche stellen unterschiedliche Verkäufer aus und präsentieren ihren Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. Großes Augenmerk wird auch auf das kulinarische Angebot gelegt, welches fair und ressourcenschonend zubereitet wird, versprechen die Grieskindl-Macherinnen.
In Do-it-yourself Workshops können BesucherInnen und ihre Kinder zum Beispiel Stempel schnitzen oder Christbaumanhänger selber machen.
„Eine Kanne Tee, bitte!“
Sandra Auer und Yuno Khripunova gründeten das Kreativcafé Omas Teekanne im Jahr 2016. Der Fokus liegt auf dem Tee und seiner Vielfältigkeit. In dem Geschäft findet sich Tee in über 70 Variationen, wie zum Beispiel Bitter Orange, Highland Toffee oder Schwarze Walnuss. Aber es gibt auch Selbstgemachtes zum Essen, wie selbstgemachte polnische Pierogi oder Linzerkuchen. Hinter der Vielfalt dieser regionalen Gerichte steht Sandra. Yuno hingegen verbreitet das Vintage-Flair. Auch für das Produktdesign und die Artikelauswahl ist sie zuständig.
Zukunftsvisionen für den Grieskindlmarkt
Auf die Frage, wie es mit dem Grieskindlmarkt nun weitergehen wird, und ob es bereits Zukunftspläne für die kommenden vier Jahre gibt, sagt Yuno: “Wie es weitergeht, können wir erst sagen, nachdem wir die Weihnachtssaison überstanden haben. Denkbar sind natürlich mehr Gastro- und Verkaufsstände und Erweiterung des Workshop-Angebots.”
Der Nikolaiplatz auf dem der Grieskindlmarkt veranstaltet wird, bietet jedenfalls noch viel Raum zum Wachsen.