Nach der Scherbe und The Running Horse eröffnet Tomaž Moschitz bald das dritte Lokal im Annenviertel. Was ist sein Erfolgsrezept?
Es begann mit der Eröffnung des Running Horse in der Kosakengasse im Jahr 1996. Moschitz, damals BWL-Student, half seinem Freund Christian Trauntschnig beim Aufbau des Lokals. „Wir haben das Horse mit ganz viel Eigenleistung und sehr wenig Geld gebaut. Heute eigentlich unvorstellbar”, sagt Moschitz.
Nach der Eröffnung kellnerte er neben dem Studium im Running Horse. Vier Jahre später übergab Trauntschnig das Pub aber an Moschitz. „Da ich zu dieser Zeit bereits knapp dreißig Jahre alt war und sehr erfolglos studiert habe, ergriff ich diese Chance”, sagt er mit einem Grinsen. Zwanzig Jahre bewirtet Moschitz nun schon Lend-Einwohner und Besucher. In Kürze soll das dritte Lokal im Annenviertel folgen.
„Ich glaube das Wichtigste ist, authentisch und sich selbst treu zu bleiben”, erzählt Moschitz. Seiner Meinung nach sollte man sich und sein Lokal nicht als etwas ausgeben, das man nicht ist. „Man kann in der Gastronomie nicht jedem Trend blind hinterherlaufen. Wenn ich jetzt auf einmal auf Haubenküche machen würde, geht das wahrscheinlich nicht gut aus. Das passt einfach nicht zu mir und zu meinen Lokalen”, so Moschitz. Und so spiegeln seine Lokale ein Stück weit die bodenständige Persönlichkeit und die ruhige Art seines Inhabers wider.
Zum Beispiel das Running Horse: In englischer Pub-Atmosphäre genießen Lend-SchwärmerInnen dort ein gediegenes Bier oder einen Whisky oder treffen sich zum gemeinsamen Fußball-Schauen.
Die Scherbe
Auch in der Scherbe, die Moschitz im Jahr 2005 mit Partnern übernahm, wollte er ursprünglich nur ein paar kleine Umbauten vornehmen. Es kam aber immer mehr dazu und entwickelte sich zu einer riesigen Baustelle. „Letztendlich hat es sich aber trotz der hohen Kosten auf jeden Fall gelohnt,” sagt Moschitz.
Heute ist die Scherbe eine fixe Größe im Annenviertel. Hier treffen sich alle: Von Studierenden über Kreativ-UnternehmerInnen aus dem Viertel bis hin zu Junggebliebenen jeder Altersgruppe. Von Anfang an war es Moschitz’ Ziel, seine Lokale für jedermann und jederfrau zugänglich zu machen. „Jeder soll sich hier willkommen fühlen,” sagt er. In die Scherbe kommen die Gäste wegen dem guten und günstigen Speisenangebot aus allen Ecken der Welt und der Wohnzimmeratmosphäre. Im Keller locken immer wieder Konzerte und im Sommer ein Gastgarten im Innenhof.
Auch sein enormer Enthusiasmus hat ihm geholfen. „Wenn ich mir am Anfang zu viele Gedanken um die ganze Arbeit und die möglichen Probleme gemacht hätte, hätte ich die Scherbe wahrscheinlich nie eröffnet.”
Moschitz‘ neues Lokal
Kürzlich sprach sich im Annenviertel herum, dass Moschitz die Eröffnung eines neuen Lokals in der Grünen Gasse, nördlich des Lendplatzes, plant. Informationen zum neuen Standort gibt es aber kaum. Moschitz lächelt nur vielsagend. „Ich möchte im Vorhinein nicht zu viel verraten.” Er macht auch klar, dass er mit dem neuen Standort auf jeden Fall auf die gleiche Kundschaft abzielt. Aber die Scherbe 2.0 soll es nicht werden. Ansonsten wird es bis kurz vor der Eröffnung nicht viele Informationen geben. Moschitz: „Ich möchte lieber positiv überraschen als durch zu hohe Erwartungen enttäuschen”.