Lachen macht gesund: Dietmar Schrey und sein Verein Smileworks bringen seit zehn Jahren gute Laune in die Annenstraße und zeigen, wie die Gefühlswelt mit dem Immunsystem zusammenhängt.
„Die meisten Menschen haben eine relativ vage Vorstellung von Humor oder dem Thema Lebensfreude“, sagt Dietmar Schrey. Er selbst hat vor einigen Jahren miterlebt, wie unmittelbar beides zusammenhängt. Auf einem Seminar in Konstanz beobachtete er, wie eine Bänkerin aus Zürich ein Kindheitstrauma auf humorvolle Weise lösen konnte. „Man konnte dabei zusehen, wie nach und nach die Steine von ihrer Seele gefallen sind“, erinnert sich Schrey. Im Jahr 2011 gründete er in der Annenstraße dann selbst seinen „Verein für mehr Lebensfreude” – mit dem Ziel, Menschen zu vermitteln, wie sie mit positiven Gefühlen umgehen und sie gezielt einsetzen können.
In Vorträgen und Workshops, die von einer bis zu acht Stunden dauern können, bringt er seither den Teilnehmer*innen näher, wie man durch gute Laune Alltagssituationen das Negative nehmen kann. Ein Beispiel: Wenn wir unsere Körperkoordination herausfordern – indem wir zum Beispiel mit der linken Hand etwas Anderes machen als mit der rechten –, scheitern wir oft. Die Kurzschlussreaktion: wir lachen. „Humor liebt die eigenen Fehler”, erklärt Dietmar Schrey, während ich schmunzelnd versuche, meine Finger zu kontrollieren.
Schrey gibt seine Begeisterung für den Humor als Ventil nicht nur an Privatpersonen weiter. Durch seine Vorstellung bei der Gesundheitsförderung bringt er auch ganze Schulklassen und öffentliche Ämter zum Lachen.
Der Weg zum Humor-Trainer
Um sich sein Know-How zu erlangen, besuchte Dietmar Schrey einige Seminare und Kurse. Seine diesbezügliche Bildungslaufbahn startete vor 25 Jahren mit einer Trainerausbildung in München und Wien. Nebenbei studierte Schrey Systematische Pädagogik, um als Trainer für Erwachsenenbildung arbeiten zu können. „Zum Thema Humor habe ich zusätzlich über zweieinhalb Jahre eine Ausbildung in einer Clownschule in Konstanz am Bodensee gemacht”, so der Trainer.
Mit seinem Verein will Schrey alle Menschen ansprechen, spezielle Angebote gibt es für Schulen oder öffentliche Ämter. Außerdem arbeitet er gerne mit Menschen über 50. Gerade Senior*innen hätten sich einen glücklichen Ruhestand verdient. „Glückliche Beziehungen“ sind ein weiteres Thema. „Wir müssen in Beziehungen nicht leiden, wir können darin auch heilen“, sagt Schrey mit den Worten der Traumatherapie-Expertin Diane Poole.
Schrey beschäftigt auch, wie die Psyche das körperliche Wohlbefinden beeinflusst. „Zum Beispiel sind Ängste, Sorgen oder andere psychische Belastungen jene Faktoren, die am stärksten unser Immunsystem beeinträchtigen.” Zu diesem Thema will er im Mai auch ein Buch veröffentlichen. Und, wenn seine Arbeit dann bekannter ist, plant er, den Verein in ein „Zentrum für mehr Lebensfreude“ auszuweiten. Den Rückmeldungen auf seine Workshops entnimmt er, dass seine Arbeit funktioniert. „In kürzester Zeit entsteht Freude, wenn wir es zulassen“, sagt Dietmar Schrey. „Am Schönsten ist es, wenn die Leute sagen: Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel gelacht habe.“
Titelbild: Dietmar Schrey