Badminton: Federball und Schläger

Badminton – wenig Platz für den Randsport

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Federball ist ein Sport, der ohne viel Aufwand auf einer Wiese mit einem Netz, einem Ball und zwei Schlägern gespielt werden kann. Anders sieht das Ganze in der Halle auf festem Boden aus, wo aus Federball Badminton wird und der Spaß zum bitteren Ernst auf Wettkampfniveau mutiert. Die Bedingungen für diesen Sport könnten allerdings besser sein. 

In Eggenberg, nicht weit entfernt vom Schloss, ist Christian Hartner, aufgewachsen. Er ist leidenschaftlicher Badmintonspieler auf sehr hohem Niveau und legt erstaunlich viel Ehrgeiz an den Tag. Seit mittlerweile 13 Jahren spielt der begeisterte Sportler Badminton. „Damals als Kind habe ich die Sommersportkurse der Stadt Graz besucht und mich dann zwischen fünf Sportarten, Volleyball, Tischtennis, Fußball, Squash und Badminton, entscheiden müssen“, erinnert sich Hartner zurück. Durch die Kurse konnten er und viele andere Kinder die verschiedenen Sportarten kennenlernen und sie ausprobieren. Seine Wahl fiel schließlich auf Badminton.

Badmintonspieler Christian Hartner
Christian Hartner wurde mit 15 Jahren österreichischer Vize-Staatsmeister. – Foto: Marlene Borkenstein

Die Anforderungen sind hoch

Zwar ist Badminton eine Randsportart, allerdings kann darin auch Leistungssport betrieben werden. In der Bundesliga sowie in der 2. Bundesliga, in der Hartner momentan im Einsatz ist, duellieren sich die besten Spieler*innen. Der Spieler vom Verein ATSE ist zwar am Papier kein Leistungssportler, kann aber bis zu einem gewissen Grad mit den Spitzenspieler*innen mithalten. Wie auch bei anderen Sportarten muss zuerst festgestellt werden, ob man das geforderte Niveau erreicht, um in den Leistungskader aufgenommen zu werden. Man braucht eine saubere Technik in der Ausübung des Sportes und muss den nötigen Willen und Ehrgeiz mitbringen. Nicht alle Anforderungen konnte Christian erfüllen. So hat man sich bei den sogenannten Sichtungen nie für ihn entschieden. Der Hobbysportler weiß, dass es an der unsauberen Technik gelegen hat, denn bei Hartner fehlt eine Sache bestimmt nicht: der Ehrgeiz. „Ich habe mein erstes Turnier gespielt, da war ich noch nicht einmal in einem Verein angemeldet. Das war damals mit 12 Jahren.“

Hartner kann an Bundesligaspielen, Ranglistenturnieren und an Hobbyturnieren teilnehmen, ohne als Leistungssportler deklariert zu sein. Schwierig wird es bei internationalen Turnieren. Wer an diesen teilnehmen möchte, muss entweder im steirischen Leistungskader sein oder alles aus eigener Tasche zahlen. „Und das ist eine sehr große Menge Geld“, weiß Hartner. Ihm fehlt in der Steiermark die breite Masse an Badmintonbegeisterten und auch der Wille, Badminton als Leistungssport auszuüben.

Askö Halle rote Flagge
Die Ausweich-Halle von Hartner bietet zu wenig Kapazitäten für Badmintonspieler*innen an. – Foto: Marlene Borkenstein

Kein Platz für Badminton in Graz?

Während Wien und Vorarlberg sehr gut in Sachen Badminton aufgestellt sind, sieht es in Graz anders aus. Neben den fehlenden Förderungen sind auch die wenigen Trainingsmöglichkeiten kontraproduktiv für die Ausübung der Randsportart auf  professionellem Niveau. Da das Attention Badmintoncenter in der Koßgasse bis vor kurzem wegen Einsturzgefahr geschlossen war, mussten Hartner und seine Kolleg*innen ins ASKÖ Stadion ausweichen. Dort allerdings gibt es keine eigene Badmintonhalle, wie im Attention. So müssen sich Badmintonspieler*innen die Hallen mit den anderen Ballsportarten teilen. Während Volleyballspieler*innen und Handballer*innen fixe Spielzeiten in den Hallen haben, müssen sich die Badmintonspieler*innen hinten anstellen. „Die Anderen werden hierbei bevorzugt. Wir können dann erst um 22 Uhr spielen. Das liegt daran, dass wir eine Randsportart sind“, so Christian Hartner.

 

Titelbild: Marlene Borkenstein

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