Die neue “Hummel”: Hummus und Falafel zum Teilen

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In den Räumen des  früheren Capperi! in der Mariahilferstraße soll es bald nach Falafel und Hummus duften. Die Betreiber der “Hummel” setzen auf orientalische Küche, Nachhaltigkeit und Gemeinschaftserlebnisse.

Von Ralf Gaggl und Emily Müller

„Vor einem halben Jahr hat mich eine Freundin gefragt, wo ich mich in ein paar Jahren sehe, wo mein Wunschstandort sei. Und ich hab gesagt: Mariahilferstraße. Und jetzt bin ich hier.“ Anna-Lisa Gattinger erzählt voller Euphorie von ihrem neuen Gastroprojekt, das sie gemeinsam mit den Inhabern des Café Fotter, Franz Reiter und Simon Hauzenberger, auf die Beine gestellt hat. Seit September diesen Jahres tüftelt das Trio an der Verwirklichung und blickt voller Vorfreude auf die Eröffnung.  

Café Fotter: Eine große Familie

Bereits seit 85 Jahren hat das Café Fotter in der Attemsgasse für seine Stammgäste einen ganz besonderen Stellenwert. Durch die Nähe zur Karl-Franzens-Universität wurde es schnell zu einem Hotspot für Studierende. Die heutigen Inhaber Simon und Franz nutzten das Lokal, auch „Hörsaal F” genannt, während der eigenen Studienzeit für ihre Kuchen-Dates. Auch Anna-Lisa, welche erst seit kurzem in die Fotter-Familie aufgenommen wurde,  schätzt sie sehr: „Ich habe selten so einen Gastronomiebetrieb gesehen, der so ein beständiges Team hat. Wie eine große Familie.“ Nach Übernahme durch die zwei Freunde wurde das Fotter im alten Stil weitergeführt Und Simon und Franz entwickelten weitere Projekte. Als erstes folgte das   „Lenz im Lend“ und nun eben die „Hummel“. Das “Lenz im Lend” verköstigt seine Kundschaft direkt am Lendplatz, im Lokal der früheren “Süßen Luise”, mit regionalen Speisen. Die “Hummel” wird einen ganz anderen Weg einschlagen – in Richtung orientalische Küche.

Das Café hat trotz ihres bereits über 85-jährigen Bestehens, nichts von seinem alten Charme verloren. – Foto: Emily Müller

Vom Traum zur Realität

Auch Gattinger hat bereits Gastro-Erfahrung in Graz gesammelt, 2019 eröffnete sie in der Neutorgasse das Anna-Café als erstes Zero-Waste- und Bio-Café der Stadt. Doch der zweite Corona-Lockdown brachte sie an ihre Grenzen. Der Mietvertrag wurde aufgelöst und die Suche nach einem neuen Lokal begann. Durch einen Artikel über das Anna-Café wurde die ehemalige Inhaberin des „Capperi!” in der Mariahilferstraße auf Gattinger aufmerksam und bot ihr die Räume an. „Witzigerweise war es auch das erste Lokal, in dem ich essen war, als ich frisch nach Graz gezogen bin. Es hat also auch eine emotionale Verbindung für mich”, erzählt Anna-Lisa. Eine schlaflose Nacht später erkannte Anna-Lisa Gattinger, dass das ihre Chance war: „Es war Schicksal.” 

Anna-Lisa Gattinger hat auch schon Pläne für den früheren Capperi-Gastgarten – Foto: Jutta Walker

Eröffnung
Der geplante Eröffnungszeitraum der „Hummel“ war ursprünglich Dezember 2021. Aufgrund des aktuellen Lockdowns  wird die Eröffnung auf das erste Quartal 2022 verschoben.

Die Hummel: Idee eines neuen Gastrokonzepts

Im „Lenz im Lend” trafen sich dann Simon und Anna-Lisa zum ersten Mal. Binnen einer Woche war beiden klar, dass sie dieses Projekt gemeinsam angehen würden. Die „Hummel” in der Mariahilferstraße 12 war geboren. Gekocht  wird dort “orientalisch”, aber mit österreichischen Produkten. „Unser aller Steckenpferd ist zwar Frühstück und Café, jedoch möchten wir diesmal in Richtung Abendgeschäft gehen”, sagt Anna-Lisa Gattinger. 

Bei der Namensfindung für das neue Lokal hatte Simon einen großen Einfluss. Die Hummel als Wildbiene sei aus dem natürlichen Kreislauf nicht wegzudenken. Um sie zu beschützen, müssten wir Menschen auf unseren Konsum und die Herkunft unserer Produkte achten, meint er. Daher wird Nachhaltigkeit sowie Regionalität in der Hummel groß geschrieben. Und natürlich kann “Hummel”  auch als Verballhornung von zwei Kichererbsen-basierten Hauptgerichten der orientalischen Küche, von Hummus und Falafel, gelesen werden. „Hummus und Falafel bekommt man heutzutage schon an fast jeder Ecke, aber keiner zieht es voll durch”, erklärt Anna-Lisa Gattinger.

Der Leitspruch des Lokals „Hummel“ ist “Food and Love to share”. Ab 17 Uhr gibt es täglich ein Sharing-Konzept, bei dem Gruppen, die gemeinsam essen gehen, ihre Gerichte quer durch die Speisekarte bestellen können. Das Essen wird dann in der Mitte des Tisches auf einem großen Teller angerichtet. “In Zeiten wie diesen, wo wir auseinander dividiert werden, ist die gemeinsame Zeit danach umso wichtiger”, erklärt Anna-Lisa. Durch das gemeinsame Essen soll ein besonderes Erlebnis erzeugt werden.

Zusätzlich ist noch ein kleiner Shop im vorderen Lokalbereich geplant, in dem  Lieferant*innen der meist Klein- und  Mittelbetriebe ihre Produkte zum Verkauf anbieten werden. Gäste bekommen somit die Möglichkeit, Produkte, die ihnen geschmeckt haben, mit nachhause zu nehmen. 

Titelbild: Das Team um Anna, Franz, Jana und Simon freuen sich schon auf ihr neues Projekt. – Foto: Jutta Walker

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