Der Boxclub im Keller und die E-Roller im Erdgeschoss. Für Onik Pongratz die perfekte Möglichkeit, beide seiner Leidenschaften in seinem Geschäft „E-onix“ miteinander zu vereinen.
In unzähligen verschiedenen Mustern, Farben und Modellen gibt es sie. In Reih und Glied stehen sie beim Betreten des neuen Geschäftslokales in der Ägydigasse 20. Die E-Roller. Besonders ins Auge springt einem ein grün schimmerndes Exemplar im Schaufenster. Er kostet zwar stolze 3200€, ist aber so schnittig, dass Onik Pongratz sogar schon von einem Harley-Davidson-Fahrer ein Kompliment dafür bekommen hat.
Die Idee, ein E-Roller-Geschäft zu eröffnen, kam Pongratz im gemeinsamen Urlaub mit seiner Frau Alina in Budapest 2016. Sie entdeckten die E-Roller und erkundeten damit innerhalb von zwei Stunden die gesamte Stadt. „Wir haben alles gesehen und es war supercool, da habe ich gewusst, das muss ich auch nach Österreich holen“, erzählt er über die Anfänge seiner Idee, ein Geschäft zu eröffnen. Bis es dann aber tatsächlich so weit war, dauerte es noch ganze drei Jahre, denn es war gar nicht so einfach, den richtigen Produzenten dafür zu finden. Dieser befindet sich nun in China.
Andreas Gabalier, Siegfried Nagl &Co
Die erste Station des Geschäftes „E-onix“ war in der Kärntnerstraße, dort verweilte es allerdings nur ein Jahr. Bevor Onik Pongratz seinen heutigen Standort in der Ägydigasse eröffnete, machte er noch kurz in der Volksgartenstraße beziehungsweise in der Annenstraße Station. An den Kunden ist es allerdings nie gescheitert, denn als er Ende 2018 das Geschäft eröffnet hatte, waren alle begeistert. Heute ist die Konkurrenz schon größer, sagt Pongratz, vor allem im Internet gibt es viele Billiganbieter, die nicht mit der Qualität der „E-Onix“ Roller mithalten können. Denn schon oft ist es passiert, dass Leute, die E-Roller im Internet gekauft haben, schon nach einer zweiwöchigen Nutzung die E-Roller im Geschäft von Onik Pongratz reparieren lassen mussten. „Die herausragende Qualität hat sich schon bis zu Andreas Gabalier durchgesprochen, der bereits zwei der E-Roller gekauft hat. Auch der ehemalige Bürgermeister der Stadt Graz Siegfried Nagl sowie dessen Vizebürgermeister Mario Eustacchio waren schon mit den E-Rollern unterwegs und sehr begeistert“, erzählt Pongratz mit einem Strahlen im Gesicht.
Die Roller werden zwar vor allem von Tourist: innen benutzt, um Graz zu erkunden, bieten aber auch eine Möglichkeit, um innerhalb der Stadt auf das Auto zu verzichten. „Kunden von mir haben vier E-Roller gekauft und sind jetzt nur mehr mit diesen unterwegs. Sie haben sogar ihre Autos verkauft“, erklärt Pongratz stolz. Im Winter kann man sich dank der breiten Reifen der E-Roller auch auf Schnee und Matsch gut fortbewegen.
Selbstverteidigung für alle
Genau so vielfältig wie das Sortiment der E-Roller sollen auch die Kunden des Boxclubs, der Anfang Jänner im Keller des Geschäftes eröffnet wird, sein. „Es ist schon alles bestellt“, meint Pongratz, „wir hoffen, dass alles wie geplant verläuft“. Schon als Kind hat er mit seinen Freunden und seinem Bruder, der sogar vierfacher österreichischer Boxmeister ist, geboxt. In dem Boxclub, dessen Name noch ein Geheimnis ist, möchte er Kindertrainings, Businessboxen und auch Privattrainings anbieten. Geplant ist auch ein Mixed Martial Arts Training, kurz MMA-Training, bei dem Schlag- und Tritttechniken mit Bodenkampf- und Ringtechniken aus verschiedenen Kampfsportarten miteinander kombiniert werden. „Boxen ist ein toller Sport, um seinen gesamten Körper fit zu halten, denn angefangen vom Bizeps bis hin zu der Tiefenmuskulatur wird alles trainiert“, schildert Pongratz „Unser Ziel ist es, nicht nur das Kämpfen beizubringen, sondern den Leuten auch zu zeigen, wie sie sich selbst verteidigen können“, meint Pongratz und blickt voller Vorfreude auf die Zukunft.
Das Herz von Graz
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie sich das Annenviertel in den letzten 24 Jahren verändert hat. „Ich bin 1999 nach Graz gekommen, da war alles anders, das kann man jetzt nicht vergleichen“, meint Pongratz. Er hat bis vor kurzem noch in 8020 gelebt und findet die linke Seite der Mur super, ist aber der Meinung, dass das Annenviertel und im Speziellen die Annenstraße tot ist. Laut Pongratz brauche es mehr Parkplätze und viele neue Geschäfte, um die Straße wieder zu beleben. Von den vielen neuen Bänken und Bäumen ist er nicht begeistert. Hauptsächlich wird die Annenstraße als Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und 8010 benutzt, es ist eine Durchzugsstraße geworden. Für Pongratz ist die Annenstraße das Herz von Graz und man sollte unbedingt wieder vermehrt den Fokus auf diese lenken.
- Die Roller, die verkauft werden können, bis zu 25km/h schnell fahren und dürfen bis zu 600 Watt haben.
- Man braucht keinen Führerschein und darf sie auch ohne Helm fahren.
- Können im Sitzen gefahren werden und das gleichzeitig von maximal 2 Personen.
- Es gibt auch Anhänger, in denen Tiere transportiert werden können.
Titelbild: Onik Pongratz in seinem neuen Geschäftslokal – Foto: Sophie Purkarthofer