Der Auftakt zur Diagonale lockte auch 2014 zahlreiche Zuschauer an

Sprungbrett Diagonale

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Seit 18. März ist Graz wieder Zentrum des österreichischen Films. Im Fokus der „Diagonale 2014“ stehen erneut zahlreiche regionale Produktionen, unter anderem überzeugt Johanna Moders neuer Film „High Performance“.

Dienstagabend wurde die Diagonale, das Festival des österreichischen Films, mit Johannes Holzhausens Doku „Das große Museum“ in der Helmut List-Halle eröffnet. Intendantin Barbara Pichler übte in ihrer Rede scharfe Kritik am ökonomischen Verständnis der Öffentlichkeit: „Die Erwartungen an österreichische Filmschaffende werden immer höher, gleichzeitig stagnieren aber die finanziellen Mittel.“ Sie fordert die Gesellschaft zu mehr Respekt gegenüber den Leistungen der Kunstbranche auf.

Der Auftakt zur Diagonale lockte auch 2014 zahlreiche Zuschauer an
Der Auftakt zur Diagonale lockte auch 2014 zahlreiche Zuschauer an

Die Diagonale versteht Pichler, die seit 2009 als Festivalleiterin fungiert, als Standort, der die Begegnung unterschiedlicher Projekte und filmkultureller Handlungen ermöglicht. Die österreichischen Akteure müssen stets Offenheit, Kreativität und Mut beweisen. Eines der Hauptziele des Festivals: die Förderung nationaler Filmschaffender und regionaler Projekte.

Eine Frage des Preises

Teil der Diagonale und eine der zahlreichen österreichischen Produktionen ist Johanna Moders neuer Film „High Performance – Mandarinen lügen nicht“. In ihrem Spielfilmdebüt beschreibt die junge Grazerin die unterschiedlichen Lebensentwürfe eines ungleichen Brüderpaares. Der erfolgreiche Kapitalist auf der einen, der strauchelnde Künstler auf der anderen Seite. Schauspieler Daniel fehlt die Akzeptanz der Familie, jegliche Wertschätzung geht verloren.  Was zunächst wie ein klischeehaftes Gesellschaftsdrama wirkt, entwickelt sich aber bald zu einer dramatischen Komödie.

Ein überfüllter Kinosaal zur Premiere von "High Performance" © Diagonale/Alexi Pelekanos
Ein überfüllter Kinosaal zur Premiere von „High Performance“ © Diagonale/Alexi Pelekanos

Manager Rudi gewinnt seinen Bruder unter falschem Vorwand für dessen Mithilfe und verleitet ihn zu Spionage und Betrug. Aus der Vorgabe, eine Mitarbeiterin ihrer Informationen zu berauben, entwickelt sich eine moralische Prüfung. Der Film erzählt von Liebe, Leid und kapitalistischen Zwängen. Die Gier der Gesellschaft nach Erfolg wird zum zentralen Thema. Am Ende bleibt die Frage: Wer verkauft seine Prinzipien für welchen Preis?

Schauspielerin und Regisseurin

Mit „High Performance“ realisiert Johanna Moder nach einigen Kurzfilmen ihr erstes Projekt in Spielfilmlänge. Die Grazerin absolvierte 2001 ihr Regiestudium an der Filmakademie Wien und gewann bereits fünf Jahre später den Thomas Pluch-Drehbuch-Förderpreis. Seit mehreren Jahren ist die Regisseurin darüber hinaus fester Bestandteil der Gruppe Eigenbau des Theaters im Bahnhof und Mitglied im Verein Gruppe Dagmar.

Angeregte Diskussionen beim anschließenden Publikumsgespräch © Diagonale/Alexi Pelekanos
Angeregte Diskussionen beim anschließenden Publikumsgespräch © Diagonale/Alexi Pelekanos

„Nach einem mühsamen Finanzierungsakt und knapp zehn Wochen Drehzeit ging der Film in Produktion“, erzählt Moder in einem Gespräch zum Thema junger österreichischer Film. Bereits am Saarbrückener Filmfestival wurde die Produktion mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Wenn die Mandarinen nicht lügen, dann ist das auch in Graz durchaus möglich.

[box]Kinostart von „High Performance – Mandarinen lügen nicht“ ist am 28.03[/box]

 

 

Jahrgang 1993. Fotografiert, schaut Film und lauscht den Tönen elektronischer Musik auf alten Vinyl-Platten. Mountainbike im Sommer, Snowboard im Winter und Kletterwände zwischendurch.
Texten, Sprechen und Praktizieren als „Journalismus und Public Relations“-Student, „thegap“-Autor und „Annenpost“-Blogger.
Ehemaliger Wahl-Wiener sowie international Reisender.
Abfahrt OÖ, Ankunft Graz.

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