Das Schaufenster in der Annenstraße bietet einen kleinen, farbenfrohen Einblick in die Welt der Stempel. © Bernd Hellmund

Abgestempelt?

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Stempeln wird als Hobby immer beliebter. Damit ist nicht der umgangssprachliche Begriff für den Bezug der Arbeitslosenunterstützung gemeint, sondern das Stempeln, das wir seit unseren Kindheitstagen kennen. Was in den USA schon lange von vielen Bastelfans mit Begeisterung praktiziert wird, findet auch im Annenviertel nun mehr und mehr Anhänger. Ob Scrapbooking, Karten basteln oder Dekorieren – erfahrene Stempler kennen jeden Kniff. Dekorationen jeglicher Art werden durch normale Stempel in verschiedenen Ausführungen verziert.

„Als Ausgleich zu meinem Alltag habe ich mich schon immer gerne kreativ betätigt“, sagt Bernd Hellmund, selbstständiger Stampin’ Up-Demonstrator aus Übelbach. Bei seiner hauptberuflichen Tätigkeit für ein Telefonunternehmen sitzt er hauptsächlich am Schreibtisch und kann sich nur selten kreativ austoben. „Mein Hobby, das Stempeln, begleitet mich seit langer Zeit und ist inzwischen zu einem festen Bestandteil meiner Freizeit geworden.“

Ein Erfahrungsschatz, aus dem er nicht nur für sich selbst schöpft, um zu immer neuen, einfallsreichen Kreationen zu finden. Denn seit 2012 ist Bernd Hellmund selbstständiger „Demonstrator“ bei Stampin’ Up!. Damit hat er für sich die ideale Methode entdeckt, sein Hobby professionell auszuüben. Seit seiner Jugend „bastelt“ er selbst und hält sich immer auf dem Laufenden, was Techniken und Tricks angeht. Durch das Stempeln lassen sich viele Dekorationen gleichmäßig und ohne großen Zeitaufwand verschönern.

Alle möglichen Kreationen entstehen beim Kreativ-Workshop durch die Kombination von verschiedenen Techniken. © creativpalast.at
Alle möglichen Kreationen entstehen beim Kreativ-Workshop durch die Kombination von verschiedenen Techniken. © creativpalast.at

Als Demonstrator wird er großteils von Frauen, die sich für die Bastelwelt interessieren, zu Workshops in gemütlicher Runde – ähnlich wie die Tupper-Parties – eingeladen. Dort stellt er die verschiedenen Motivstempel und das Zubehör vor, inspiriert die Teilnehmerinnen mit seinen Ideen und gibt handwerkliche Tipps. An solchen Abenden entstehen aus den harmonischen Farbwelten, ganz nach dem jeweiligen Geschmack der Bastlerin, eindrucksvolle Ergebnisse.

„Bei den Stempelabenden lerne ich viele nette Menschen kennen“, sagt er. „Und geteilte Freude ist schließlich doppelte Freude“. Aus vielen Stempelbekanntschaften sind schon echte Freundschaften geworden. Immer wieder wird er von Kunden kontaktiert, die ihm Fotos der neuesten Dekorationen zeigen wollen.

Das Schaufenster in der Annenstraße bietet einen kleinen, farbenfrohen Einblick in die Welt der Stempel. © Bernd Hellmund
Das Schaufenster in der Annenstraße bietet einen kleinen, farbenfrohen Einblick in die Welt der Stempel. © Bernd Hellmund

Seit Kurzem macht er mit einem Schaufenster in der Annenstraße auf seinen Beruf aufmerksam. Laut eigener Aussage hat sich dadurch das Interesse an Kreativ-Workshops deutlich gesteigert. Er bekomme aber auch Anfragen, wie man Demonstrateur werden könne.

Auch Kreativ-Workshops hat er im Annenviertel schon veranstaltet. „Selten habe ich so herzliche Atmosphäre wie hier erlebt. Obwohl mich ja niemand kennt, haben die meisten hier kein Problem, jemand Fremden in ihre Wohnung zu lassen.“ Auf der anderen Seite der Mur sei man misstrauischer. Außerdem integrieren viele der Interessentinnen ihre eigene Kultur und ihre Herkunft in ihre Kunstwerke. So werden sie noch einzigartiger und persönlicher.

Als einzige Niederösterreicherin bilde ich die offizielle Niederösterreich-Fraktion im Studiengang JPR. Da ich in Linz zur Schule gegangen bin, zähle ich mich aber zu den Oberösterreichern. Abseits der FH sind meine Lieblingsbeschäftigungen natürlich lesen (ist ja auch Pflicht) und vor allem reisen. Sowohl an die Strände der Welt als auch Kulturreisen nach China oder Kanada. Darum ist mein größter Traum, so viele Länder wie möglich zu bereisen, möglichst in Verbindung mit journalistischer Arbeit. Auf die Frage, was ich nicht kann, muss ich antworten: kochen. Diese Unfähigkeit gefährdet das Überleben einer alleinlebenden Studentin. Aber ich werde besser.

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