Es ist neu. Es ist hell. Es ist bunt. Und vor allem ist es anders! Das Manko in der Annenstraße ist ein Second-Hand Geschäft mit neuwertigen Waren, das auch First-Hand Schuhe und Geschenksartikel führt. Ein Konzept geführt von einem begeisterten Jungunternehmer.
Kein Schmuddel
Seit Ende April führt Manfred Koller nun das Manko in der Annenstraße, ein neues Geschäft mit einem völlig neuen Konzept, welches es in Graz so noch nicht gab. Die Idee ist zufällig entstanden, und so sind die Räumlichkeiten heute gefüllt mit Second-Hand Kleidung, First-Hand Schuhen und First-Hand Geschenksartikeln. „Second Hand ist momentan total im Trend, und ich wollte einen Materialmix machen“, erzählt Koller im Gespräch. Und genau so kam es zu dieser ungewöhnlichen Kombination von Gebraucht- und Neuwaren im Manko.
Dem Geschäftsführer ist vor allem wichtig, dass das Manko nicht als schmuddeliger Second-Hand-Laden abgestempelt wird. Der Geschäftsführer ist nicht spezialisiert auf Markenwaren oder sonstiges. Im Prinzip könnte fast jeder vorbeikommen und seine gebrauchte Kleidung mitbringen. Doch muss man sich im Klaren sein, dass der Geschäftsführer jedes Stück vorher genau unter die Lupe nimmt. Wenn etwas Passendes dabei ist, wird es gewaschen und gebügelt, erst dann kommt das Stück ins Geschäft. „Es sind immer wunderschöne Stücke dabei, die vorher noch nie getragen und oft einfach nur vergessen wurden“, so der Jungunternehmer.
Ein Neustart
Das Manko ist für Manfred Koller das erste eigene Geschäft, als gelernter Einzelhandelskaufmann ist das Verkaufen jedoch schon lange seine Leidenschaft. Den Gewerbeschein besitzt er schon seit einigen Jahren und ist zusätzlich auch selbständiger Buchhalter. Mit der Geschäftsidee entschied er sich vor knapp einem Jahr zum Sprung ins kalte Wasser.
Auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten war die Annenstraße immer als Möglichkeit präsent. Es dauerte jedoch fast ein halbes Jahr, bis er einen geeigneten Standort fand. „Ich war schon als Kind ein Annenstraßen-Fan, deshalb habe ich mich auch entschieden, meinen Shop hier aufzumachen.“ Vor allem die neugestaltete Glasfassade hat es ihm angetan.
Auch für die Innenraumgestaltung ließ sich Koller einiges einfallen. Hauptziel war es, dass sich jeder Kunde beim Einkaufen wohlfühlt und das Manko keinerlei Gemeinsamkeiten mit Schmuddel-Second-Hand-Shops hat, das sich in den Köpfen vieler festgesetzt hat. „Es sollte hell und offen sein, einfach einladend“, war Kollers Traum.
Ein Publikum wie kein anderes
Das Annenviertel, vor allem aber die Annenstraße, zeichnet sich durch seine Multikulturalität aus. Das merkt auch Koller: „Mein Publikum ist gemischt, daher ist für jeden etwas dabei. Von Größe 34 bis 52. Und so soll es auch sein.“ Die Kombination aus Second-Hand Kleidung, First-Hand Schuhen und Geschenksartikeln locke zusätzlich viele verschiedene Kunden an.
Seit rund einem Monat beehrt das Manko nun bereits unseren Viertelmittelpunkt. Bilanz über den Erfolg lässt sich noch keine konkrete ziehen, doch über mangelnde Kundenfrequenz beklagt sich der gelernte Einzelhandelskaufmann keineswegs. Die Neugestaltung der Annenstraße mit den breiteren Gehwegen und die offene Gestaltung seiner Fassade würde viel dazu beitragen. „Ganz wichtig wäre mir, dass die Annenstraße neu belebt wird, die leeren Geschäfte vermietet werden und noch mehr Leben in die Straße kommt!“, wünscht sich Koller am Ende unseres Gesprächs.