Einmal Döner mit alles, bitte!

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Das Annenviertel – Mekka der Grazer Kebap-Liebhaber. Nirgendwo sonst in Graz herrscht eine derartige Dichte an den türkischen Fastfood-Imbissen. Was wenige wissen: Woher kommen eigentlich die Bestandteile unseres Nummer Eins-Snacks? Die Annenpost wollte von den Annenviertler Kebap-Männern wissen, wo sie Brötchen, Fleisch und Co. kaufen. Ein Lokalaugenschein – nicht mild, sondern scharf.

Von Klaus Knittelfelder

 

Er ist nicht mehr aus der europäischen „Snack-Welt“ wegzudenken. Ob scharf, ob mild, mit oder ohne Tomaten, zum Mitnehmen oder zum Hier-Essen, der Döner zieht uns alle in seinen Bann. Entgegen dem Volksglauben stammt dieser nicht aus der Türkei, sondern aus Berlin. Für manch einen vielleicht ein Schock, wird man bei Onkel Donald, Side oder Euro Kebap ja nicht von Hans-Jürgen, sondern von Ahmed bedient.

Ein Döner besteht grundsätzlich aus einem Brötchen, Fleisch und Gemüse. Wir lüften nun ein Geheimnis, das eigentlich keines ist. Denn zu verstecken haben die Jungs von Akdag, Side, Onkel Donald oder Euro Kebap freilich nichts. Lediglich bei Star Kebap gab es keine Auskunft über die Zutaten. Für all jene, die Sorgen hatten, in ihrem Weckerl Gesundheitsschädigendes zu finden, ein gutes Zeichen.

 

Das Brötchen

Weckerl
Das Brötchen wartet im Steinofen darauf, gebacken zu werden...

Überraschung Nummer eins wartet bereits in Sachen Brötchen auf uns. Denn alle Annenviertler Kebap-Brater packen ihre Zutaten in selbst gemachte Brötchen. Stets frisch zubereitet und aufgrund der Tatsache, dass viele auch Pizza im Sortiment haben, im Steinofen gebacken. Würden wir hier Noten vergeben, wäre das für alle eine glatte Eins. Mit Plus.

 

Gemüse & Saucen

Gemüse&Saucen
Gemüse und Saucen

Salat, Blaukraut, Karotten, Tomaten und Zwiebel – die Zutaten eines Döners lesen sich wie ein Ausflug quer durch den Gemüsegarten. Onkel Donald, Akdag und Med Kebap lassen sich ihr Gemüse von Agnello aus Wetzelsdorf liefern, der Rest kauft, wo es gerade billig ist. „Bei uns ist alles aus Österreich. Das ist am wichtigsten, weißt du?“, lässt man uns bei Euro Kebap wissen. Side schwört indes auf türkische Lebensmittelhändler. Die nötige Würze wird dem Döner von den Saucen verliehen, was da aber eigentlich drin ist, scheint vielen ein Mysterium zu sein. Auch hier wurde seitens der Dönerbrater nicht mit Informationen gegeizt: die scharfe Sauce besteht grundsätzlich aus türkischem Joghurt und Ketchup. Gewürzt wird sie mit Knoblauch, Kreuzkümmel und Salz. Je länger man sie ziehen lässt, desto schärfer wird sie. In milder Ausführung sieht die Zubereitung gar nicht so anders aus: man lässt einfach das Ketchup weg, und würzt weniger pikant. Wahlweise wird Sahne hinzugefügt.

 

Das Fleisch

Spieß ohne
Der Dönerspieß, mit unzähligen Kilo Puten- oder Hühner-Fleisch

Nun zum Hauptbestandteil des 770 Kilokalorien „kräftigen“ Snacks. Grundsätzlich beinhaltet ein Döner Hammelfleisch, der Großteil unserer getesteten Läden aber bietet das qualitativ hochwertigere Puten- oder Hühnerfleisch an. Eines haben sie aber alle gemeinsam, nämlich den marktführenden Fleisch-Lieferanten. Beinahe ganz Döner-Graz ist in der Kundenkartei von Devrim Kebap zu finden. Lediglich bei Akdag Kebap am Lendplatz dreht sich Fleisch eines anderen Lieferanten um den Spieß. Übrigens: Döner bedeutet auf Deutsch „drehen“. Das erklärt einiges.

 

Der Preis

In Zeiten der Wirtschaftskrise besonders relevant: der Preis! Der allgemeine Tenor in der Kostenfrage sind 2,50€. Eindeutiger Sieger im Preis-Duell ist Med Kebap vor der Annenpassage mit 1,90€. Er verweist Akdag Kebap (2,20€) und Onkel Donald (2,50€, neben der Fachhochschule) auf die Plätze. Am teuersten speist man bei Euro Kebap, hier löhnt man 2,90€ für einen Kebap. Fast Innenstadtpreise! Ein kleines „Zuckerl“ für routinierte Döner-Esser hat Onkel Donald in der Alten Poststraße auf Lager: Mit dem Dönerpass geht jeder 10. Kebap aufs Haus. Da bleibt uns eigentlich nur noch, guten Appetit zu wünschen!

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