Jeden zweiten Donnerstag im Monat steht im Kulturzentrum Niesenberger die sogenannte Jamnight auf dem Programm. Am Mainfloor wird elektronisch gejammt, und am zweiten Floor stellt Niese-Chef Mathias Maurer von E-Gitarre über Schlagzeug bis hin zu Bass und Keyboard alles zur Verfügung, was das Musiker-Herz begehrt.
Von Klaus Knittelfelder
Es ist Donnerstagabend, und für jene Grazer die auch fernab des Wochenendes auf der Suche nach Fortgeh-Locations sind, bietet „die Niese“, das Kulturzentrum in der von der längsten Graffitiwall der Stadt gesäumten Niesenbergergasse alle zwei Wochen eine Veranstaltung der etwas anderen Art: eine Jamnight, bei der die Gäste selbst für die Musik zuständig sind. Und sich zwischendurch am Tischtennistisch auch noch rhythmische Ping-Pong-Duelle liefern können. Für den nicht informierten Gast ist die Überraschung beim Betreten des Lokals also vorprogrammiert.
Auf die Frage, was denn die Jamnight denn so ausmache, gerät Organisator und Niesenberger-Betreiber Matthias Maurer ins Schwärmen: „Wir wollen den Leuten die Möglichkeit bieten, Musik zu machen und Spaß daran zu haben. Wir stellen das Equipment bereit, den Rest machen sie selbst. Es geht um Produktion und Präsentation.“ Das Team rund um Mathias Maurer möchte den Besuchern Raum für Kreativität geben, die Niese bietet Musikern und Kulturschaffenden überdies Proberäume, Büros, Ateliers und Aufnahmekabinen. „Sogar einen Garten zum Werkeln haben wir“, fügt Maurer hinzu.
Das Equipment zum Jammen kann sich durchaus sehen lassen. Der zweite Floor gleicht einem Paradies für Hobby-Musiker: Schlagzeug, Bass, E-Gitarre, Keyboard, Mikro und natürlich auch mächtige Verstärker stehen den Gästen hier zur Verfügung. Was daraus gemacht wird, bleibt ganz der künstlerischen Freiheit der Gäste überlassen. Nach diesem Prinzip wird auch am Mainfloor beim Electronic Jam aufgelegt. Aufgelegt? Mit dieser Bezeichnung liegt man, wie Maurer ausführlich erklärte, weit daneben. „Auflegen tut man ganze Tracks, da wird einfach einer nach dem anderen abgespielt. Was in der Jamnight aber über die Bühne geht, ist mehr als „nur“ Auflegen – mithilfe von Synthesizer, Drum-Computer und Sequenzer wird improvisiert. Du selbst machst die Musik.“
Auch wenn hier keine Profis am Pult sind, kann sich das Gebotene durchaus hören lassen. Oben wie unten. Für Laien ist kaum erkennbar, dass es sich nicht um „gelernte“ Dj’s handelt.
Und wieso wird dabei ausgerechnet Tischtennis gespielt? „Wir haben uns einmal einen Tisch ausgeborgt, und waren so begeistert, dass wir dann selbst einen gekauft haben. Den Leuten gefällt`s, und bei der Jamnight haben wir Platz für den Tisch.“ Scheint ein wenig skurril, macht die Niese aber zu dem was sie ist: einzigartig.
Die nächste Jamnight findet übrigens am 23. Februar statt, genug Zeit zum Einspielen also. Musikalisch und sportlich, versteht sich.