Eis, Eis, Baby

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Vor 27 Jahren hat Harald Schuster angefangen, in seinem Keller an verschiedenen, selbstgemachten Eissorten herum zu tüfteln. Mittlerweile hat er sich mit Eis SAX und jetzt auch mit Harry’s ICEcream einen Namen gemacht. Seine Mission: Das beste Eis der Welt zu machen. Wie es dazu kam und wo man im Annenviertel noch Eis genießen kann, hat sich die Annenpost genauer angeschaut.

Qualität statt Quantität

Den Wunsch, besonderes Eis auch in Graz zu haben, hatte Harald Schuster schon als Schüler. Aus diesem Grund hat er sich seine eigenen Eismaschinen in den Keller gestellt und einfach mal ausprobiert. Nach drei Monaten war es dann so weit. “Ich habe meine Freunde zu einer Verkostung eingeladen. Dazu habe ich verschiedene besondere Eissorten aus Wien kommen lassen. Den Unterschied hat keiner bemerkt.”, erzählt Schuster. Aus diesem Erfolg wurde schnell mehr, und zwar das SAX-Eis am Jakominiplatz. Doch auch das war ihm nicht genug. “Meine Partner wollten möglichst schnell viele Standorte. Mir war es aber wichtiger, weniger Standorte, dafür bessere Qualität zu haben.” Gesagt, getan, Schuster gründete seine eigene Eis-Marke: Harry’s ICEcream, mit dem Standort in der Zinzendorfgasse. Dort wird das Eis auch vor Ort hergestellt und dann unter anderem zum Standort in der Mariahilferstraße geliefert.

Bei der Herstellung des Eises ist Schuster vor allem die Qualität der Zutaten ein Anliegen. “Unsere Fruchtsorten sind vegan, da ist wirklich nur Obst, Wasser und ein bisschen Zucker drin. Wir verwenden keine Pasten oder Pulver, es ist alles frisch”, so Schuster. Das Fruchteis liegt ihm auch besonders am Herzen, da es seiner Meinung nach nur wenig gutes und qualitativ hochwertiges Fruchteis in Graz gibt. Auch bei den Creme-Eissorten, für die Milch oder Sahne verwendet werden, wird darauf geachtet, dass nur steirische und vor allem Bio-Produkte zu Eis verarbeitet werden. Seine Inspiration holt er sich zum Beispiel aus dem Internet, von anderen Eismachern. Mittlerweile hat er über hundert Eissorten kreiert, unter anderem Dattel-Banane, für das auch Birkenzucker statt normaler Zucker verwendet wird.

Das Harry’s ICEcream in der Mariahilferstraße – Foto: Marie-Sofie Kogler

Das beste Eis der Welt

Das Eismachen ist für Harald Schuster eine Lebensaufgabe. “Jetzt im Sommer fange ich um 6:30 Uhr zum Arbeiten an, je nachdem, wieviel los ist, gehe ich entweder um 18 Uhr oder manchmal auch erst um 21 Uhr nach Hause.” In dieser Zeit stellt er  neues Eis her, beliefert die Standorte und nimmt sich zwischendurch auch Zeit, um kurz mal nach den Stammkunden zu sehen. “Natürlich kommen viele ein Eis holen, die gerade zufällig vorbeikommen und gerade Lust auf etwas Kaltes haben. Aber unsere Stammkunden kommen hier aus der Umgebung, man kennt sich dann schon”, sagt Schuster.

Selbst wenn Schuster nicht gerade Eis macht und sich einen Urlaub gönnt, behält er die kalte Köstlichkeit im Hinterkopf: “Wenn ich auf Urlaub fahre, informiere ich mich schon vorher, wo es gutes Eis gibt, um mir dort Inspiration zu holen. Zum Beispiel in San Gimignano in der Toskana gibt es angeblich das beste Schokoeis der Welt.” Der Markt für Eis ist im Sommer natürlich da, doch für Schuster ist sein Eis nicht einfach nur Eis. “Ich versuche, das beste Eis der Welt zu machen.”

Eisverkäuferin Patricia bei der Arbeit – Foto: Marie-Sofie Kogler

Eis und Kaffee aus eigener Herstellung

Neben Harry’s ICEcream in der Mariahilferstraße gibt es im Annenviertel auch noch weitere Möglichkeiten, sich kulinarisch abzukühlen. Die Gelateria Italiana by Luis am Südtirolerplatz gibt es bereits seit elf Jahren. Obwohl sie als eine typisch italienische Eisdiele geführt wird, wurde sie von einem Portugiesen in Graz gegründet. Mittlerweile arbeiten aber die verschiedensten Nationen in dem Lokal. “Wir haben Mitarbeiter aus Portugal oder Italien , aber auch viele Österreicherinnen und Österreicher machen zum Beispiel ihren Ferial-Job bei uns“, sagt eine Mitarbeiterin.

Die angebotenen Eissorten variieren, es gibt Klassiker wie Vanille und Schoko, aber auch etwas ausgefallenere Sorten wie Feige oder Melone – die Auswahl ist  groß. Das Eis wird vor Ort in Graz hergestellt. Im Winter, aber natürlich auch unter dem Jahr, ist Luis nicht nur ein Eis-Geschäft, sondern auch ein Café, wobei der Kaffee auch aus eigener Röstung stammt.

Vanille-Eis von Luis – Foto: Marie-Sofie Kogler

Italien am Lendplatz

Auch das Palermo am Lendplatz ist schon lange im Geschäft. Seit gut 13 Jahren gibt es die „original italienische Pizzaria“. Doch Urspung hat das Palermo eigentlich in einem anderen Land. „Auf unseren Namen werden wir sehr oft angesprochen. Wir sind Mazedonier, aber ich kann nicht Pizza und Eis verkaufen und mein Geschäft ,Balkan-Bude´ nennen“, sagt der Besitzer. Das Palermo hat etwa 20 Sorten Eis im Angebot, das Sortiment wechselt aber regelmäßig. Auch hier wird das Eis selbst hergestellt. Neben Eis gibt es im Palermo alles, was das italienische Herz begehrt. Von italienischem Frühstück über Pizza bis zu Milchshakes und Wein. Besonders der kleine Gastgarten regt dazu an, sich – während man sein Eis isst – hinzusetzen, und das bunte Treiben am Lendplatz zu beobachten.

Fährt Moped und macht einen auf Karla Kolumna. Trägt gern rosa und sieht (fast) alles positiv. Ist süchtig nach Tee, egal ob warm oder kalt, und trinkt Unmengen davon. Interessiert sich für Politik, ihren Hund und Lifestyle.

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