„Die Beate“: Revival in der Griesgasse

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Mischa Mendlik hat sich mit der Bar Die Beate” in der Griesgasse einen Traum erfüllt. Was ihn mit der originalen Frühbar verbindet und was er am Annenviertel schätzt.

Von: Natascha Breitegger, Isabella Deckan

Bald wird es fünf Jahre her sein, dass nach Beate Wagners Tod die legendäre Frühbar in der Griesgasse geschlossen wurde. Alle Versuche, an diesem Standort ein würdiges Nachfolgelokal für die „Beate”, die über Jahrzehnte mit gut sortierter Jukebox und deftigen Ki(nder)wi(enern) lockte, zu etablieren, waren bislang gescheitert. Ende des Jahres eröffnete Mischa Mendlik ohne große Ankündigung dort nun erneut ein neues, von außen doch recht unscheinbares Lokal. Aber auch die alte „Beate” war ja nicht wegen ihrer attraktiven Fassade berühmt.

Alles neu in der Frühbar

Eine moderne Bar, minimalistisch eingerichtet, mit alternativer Musik und rauchfrei. Mischa Mendlik sippt an einem Bier, während er uns von seinem Umbau erzählt. Er hat vieles erneuert. Die Wände sind weiß, teils unverputzt. Das Holzmobiliar ist simpel und zusammengewürfelt. „An der Ausstattung fehlt´s aber noch ein bisschen”, findet Mendlik. Die beliebte Jukebox wurde ebenso verabschiedet wie die Eierspeis’ und das Kiwi. Spezialisiert hat sich Mendlik vor allem auf Whisky- und Biersorten.

Beim Interieur setzt Mendlik auf Schlichtheit. – Foto: David Hochleitner

Gastroerfahrung hat der studierte Informationsdesigner als Kellner im Running Horse in der Kosakengasse und später im Café Kork gesammelt, das er gemeinsam mit einer Schulfreundin in der Lessingstraße gegründet hat und immer noch leitet. Doch vor gut einem Jahr wurde es Zeit für etwas Neues. Auf der Suche nach einem Lokal stieß er zufällig auf die ehemalige Frühbar. Der Vorbesitzer Mehmet Akkan scheiterte zuvor kläglich an dem Versuch, dort eine Shisha-Bar zu etablieren. Der Standort in der Griesgasse sei nicht optimal gewesen, sagte Akkan damals im Gespräch mit der Annenpost: „Alle wollten die alte Frühbar zurück.”

Neue Bar, alte Erinnerungen

Aber warum hat Mendlik sein Lokal „Die Beate” genannt, wo doch nichts von der alten Frühbar geblieben ist? „Die Bar wurde damals auch schon einfach „Beate” genannt, außerdem weiß heute noch jeder, wo das Lokal liegt”, sagt Mendlik. Er selber war damals schon regelmäßig hier, oft nachdem er im Running Horse Feierabend gemacht hat.

Die Tochter der verstorbenen Besitzerin, Birgit Otter, war noch nie in der neuen Bar, freut sich aber über die Namensgebung. „Es ist eine Ehrung an meine Mutter”, erzählt sie der Annenpost. Sie selbst hatte das Lokal nach der Erkrankung ihrer Mutter für eine kurze Zeit übernommen und weiß wie schwer es ist, eine Bar an diesem Standort zu erhalten. Sie sieht die Herausforderung ähnlich wie Mehmet Akkan zuvor: „Hergekommen sind die Leute eben wegen der Beate.”

Standortproblem sieht Mendlik eigentlich keines. „Die Griesgasse ist zwar nicht gerade der sexyeste Ort, aber es kann noch viel passieren”, ist sich Mendlik sicher. Abseits des Arbeitsalltags ist er im Lend „daheim”, obwohl er eigentlich auf der linken Murseite wohnt. Vor allem die nette Nachbarschaft hat es ihm angetan. Seine Nachbarn haben während der Umbauarbeiten ihre Hilfe angeboten und auch am Tag der Eröffnung haben ihn Freunde aus anderen Lokalen im Viertel unterstützt. „Man hilft einfach zusammen, obwohl es schon sehr viele Lokale gibt”, sagt Mendlik.

Die Bar besticht durch eine große Whisky- und Bier-Auswahl. – Foto: David Hochleitner

An die Umstellung vom Tag- ins Nachtleben muss sich Mendlik erst wieder gewöhnen: „Den Rhythmus wieder zu finden, fällt mir gerade noch etwas schwer.” Die neue Bar in der Griesgasse hat derzeit von Mittwoch bis Samstag von 18 bis 4 Uhr geöffnet, womöglich erweitert Mendlik die Öffnungszeiten bis 5 Uhr morgens, wenn genug Nachfrage besteht. Auf die Frage hin, ob er in seiner Bar auch Essen anbieten wird, zögert er. Geplant seien zumindest einige Snacks.

Musiktechnisch will er in Zukunft einiges ausprobieren. Neben einem Schallplatten-Abend, wo Platten aufgelegt werden, die die Gäste mitbringen, findet am 8. März ein kleines Songwriter-Event statt. Die Atmosphäre im Lokal soll aber eher gemütlich sein: „Es wird hier nie super krachen oder Partymusik geben.”

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