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Tanzen bis die Sohlen brennen: Hiphop im Movements

Lesezeit: 2 Minuten

Schon zwei Semester lange wird im Tanzstudio Movements in der Eggenberger Allee Tanzunterricht gegeben. Am 25. Mai gibt es einen speziellen Hiphop-Workshop, der SchülerInnen den Freestyle zeigen soll. Profi-Tänzer und Europameister im Electric Boogaloo, Manuel Da Bürgermasta” Pölzl, der als rechte Hand von Inhaberin Simone Denz wirkt, führt die BesucherInnen in die Welt der Dancebattles ein.

Der gebürtige Grazer tanzt professionell und das seit er 15 Jahre alt ist. Die Leidenschaft hat ihn nie mehr losgelassen, denn er ist als Breakdancer, Künstler und DJ unterwegs. Mittlerweile hat er sich einen Namen gemacht: „Letztes Jahr habe ich alle großen Tanzbattles in Österreich moderiert, die es gibt. Das Flavourama und das Circle Industry in Salzburg, sowie das Red Bull BC One Cypher Austria und das Juste Debout in Wien. Außerdem habe ich eine Agentur, die Acts in der Hiphop-Szene vermittelt. Das Movements bleibt aber trotzdem ein schöner Ausgleich zum oft anstrengenden Herumreisen.”

Tanzunterricht mit Qualität

Im Tanzstudio in der Eggenberger Allee hat er schon mehrere Workshops gegeben, als er sich mit Chefin Simone Denz zusammen tat. „Ich meinte zu ihr: Was ist, wenn wir im Movements einen eigenen Bereich für Urban-, Street-, und Clubdance machen? Und sie war voll dabei.” Seitdem organisiert Pölzl die Kurse, plant die Angebote und versucht, so viele Profis wie möglich ins Boot zu holen. „Unser Studio ist klein aber fein. Wir wollen keine Überflutung, dass die SchülerInnen schon gar nicht mehr zu den LehrerInnen nach vorne sehen. Der Raum hat 120m2, ist cool, aber bei 12 Leuten hört der Spaß auf. Da ist man auch als LehrerIn maximal ausgelastet. Das wollen wir nicht. Wir wollen, dass alles fein abläuft. Wir sind auch viel teurer als die Konkurrenz, weil wir eben auf solche Gegebenheiten schauen.”

Der Saal bietet Platz für entspannten Tanzunterricht. Foto: Simone Denz

Die vier Hiphop-Grundpfeiler

Schade finde Pölzl, dass die Bevölkerung über die Hiphop-Kultur zu wenig aufgeklärt sei . „Niemand, der Hiphop über MTV oder Youtube kennt, hat jemals etwas von Peace, Love, Unity and Having Fun gehört.” Auf diesen vier Grundpfeilern baue nämlich die ursprüngliche Hiphop-Kultur auf. Dass Tanzen viel mehr ist, als nur seinen Körper zu bewegen, komme oft nicht bei der Gesellschaft an. „Alles was man sieht sind Autos, Bitches, Drogen und so weiter. Natürlich kommt die Szene aus dieser Richtung, Hiphop hat sich aus dem Gangleben heraus entwickelt.” Davon hat sich die Kultur aber abgewandt, denn der Ursprung des Hiphops liegt in New York. Dort fanden verschiedenste Jams statt, bei denen es hieß: Leave your color at the door. Beim Eintritt musste man Waffen oder Patches seiner Gang vor dem Club ablegen. So wurde die Gangbildung zunehmend unterbunden. Heutzutage vergessen aber viele auf diese Hintergrundgeschichte. Zu Hiphop gehöre eben mehr, als nur die Musik.

Each one teach one

Im Movements will Pölzl die Vorurteile einräumen. „Unser Ziel ist es nicht die Leute zu konvertieren, sondern zu zeigen, was Hiphop wirklich ist. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, sich zu vertiefen, wenn es sie interessiert.” Laufend werden Kurse angeboten, vor allem das Prinzip „each one teach one”, nachdem jeden Freitag von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr trainiert wird, erfreut sich großer Beliebtheit. Die Leute können einfach vorbeikommen, kostenlos voneinander lernen.” Für 15 Euro kann man außerdem am 25. Mai von 11:15 Uhr bis 12:15 Uhr einem Workshop beiwohnen, bei dem man alles rund ums Tanzen bei Wettbewerben und Jams lernt. Jeder tanzt mit jedem zusammen, schaut einmal und macht einmal. Das ist richtiger Hiphop.”

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