Wer kennt sie nicht, die leckeren Wagner Brezen, die überall in der Stadt verkauft werden? Sie werden bereits seit der Zwischenkriegszeit im Annenviertel gebacken, genauer gesagt in der Bäckerei Strohmayer. Ein Besuch in der Annenviertler Bäckerei-Institution
Türkise Fensterläden schmücken das gelbe, aus einer anderen Zeit stammende Haus mit der Aufschrift „Bäckerei Strohmayer“. Neben dem Eingang macht ein Schaufenster mit Brezen, Kipferl, und Zimtschnecken schon Lust aufs Eintreten. Ob süß oder sauer, salzig oder würzig – die Auswahl ist riesig. Von kleinen Semmelchen mit fünf Zentimetern Durchmesser über Nuss- und Mohnkronen bis hin zu großen Laiben Schwarzbrot gibt es beinahe alles. Das Highlight aber, wofür diese Bäckerei bekannt ist, sind die Wagner Brezen.
Am Karlauplatz, im Viertel Gries, liegt die Hauptfiliale der Bäckerei Strohmayer mit der Backstube. Dass die berühmten Wagner Brezen nicht nur hier verkauft werden, sondern auch Stände in Graz verteilt den Leckerbissen anbieten, ist kein Geheimnis. In der Sackgasse gegenüber von Kastner&Öhler liegt ebenfalls eine Filiale, die von der Backstube am Karlauplatz bestückt wird.
Eine Geschichte, die weit zurückreicht
Seit 1733 gibt es die Bäckerei Strohmayer bereits. Seit jeher wird sie als Familienbetrieb geführt. Die Wagner Brezen wurden aber nicht immer hier gebacken. In den Neunzehnzwanzigern und Dreißigern machte Toni Wagner die Brezen bekannt – und beliebt. Als dessen Bäckerei jedoch in der Zwischenkriegszeit abbrannte, bot ihm sein Freund Andreas, der Großvater des heutigen Geschäftsführers der Bäckerei Strohmayer, an, die Brezen in seiner Backstube herzustellen. Bevor Wagner starb, verriet er Strohmayer das Rezept, sodass es nicht verloren ging. Die Brezen gehören zur kulinarischen Grazer Lebensart. Das Rezept ist bis heute ein gut gehütetes Geheimnis.
Und das aus gutem Grund. „Die Wagner Brezen sind seit Generationen über die Grenzen bekannt und beliebt“, sagt Andreas Strohmayer. Das bestätigt auch ein Ehepaar, dass sich gerade ein paar Brezen holt. Sie kommen regelmäßig aus Tirol nach Graz, da sie hier Wohnungen vermieten. „Wir fahren nie nach Hause, ohne uns eine Wagner Breze geholt zu haben. Die sind ein Muss!“
Hochwertig und schmackhaft
„Unsere Backwaren sind, glaube ich, qualitativ hochwertig und werden auch in viele großen Supermärkten in Graz verkauft. Wir können uns gegenüber der Konkurrenz dort sehr gut behaupten“, so Strohmayer.
Die Bäckerei am Karlauplatz ist selten leer. Immer wieder öffnet sich die Tür und ein Kunde kommt herein.
Gutes Handwerk ist und bleibt gefragt
Die Bäckerei hat rund vierzig Mitarbeiter. Praktikanten oder Lehrlinge gibt es keine, alle sind fertiggelernte Bäcker. „Besonders in den letzten Jahren ist das Angebot an Fachkräften für den Bäckereiberuf sehr zurückgegangen, es gibt wenige Lehrlinge und auch in der Industrie gibt es großen Mangel an Fachkräften.“, sagt Strohmayer. Dass Bäcker ein sterbender Beruf ist, glaubt er aber nicht. Trotz der vielen Schließungen ist er überzeugt, dass gutes Handwerk wichtig ist und auch bleiben wird. „Die Konkurrenz der Industrie ist für die gewerblichen Anbieter eine Herausforderung. Es gibt daher nicht mehr viele handwerkliche Bäckereien in Graz. Wir bemühen uns, ständig hochwertige Qualität zu produzieren. Der Kunde schätzt das besonders in Graz qualitativ sehr hohe Angebot in den handwerklichen Betrieben“ , meint er.
Homepage: https://www.as-strohmayer.at/ Adresse: Karlauplatz 10, 8020 Graz Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 5:30 – 18:00 Kontakt: Tel: +43 (0) 316 77 30 77
Samstag: 05:30 – 12:00
Fax: +43 (0) 316 773 077 30
E-Mail: office@as-strohmayer.at