10 Jahre „Liebe, Liebe, Liebe”

/
Lesezeit: 2 Minuten

Am Samstag fand im Rahmen des Lendwirbels zum zehnten Mal der „Schlagergarten Gloria” im Grazer Volksgarten statt. Auch österreichische Schauspielgrößen wie Michael Ostrowski und Martina Poel verliehen dem Musikfest die Gloria und traten auf.

Wie jedes Jahr schließt Gregor Schenker seine Eröffnungsrede mit „Liebe, Liebe, Liebe und Bussi!” ab. Der Grazer, der auf der Bühne unter dem Künstlernamen „Favela Gold” bekannt ist, freut sich über die vielen Besucher*innen, den blauen Himmel und den Sonnenschein. „Gerade vorher habe ich schon vor Freude geweint”, erzählt Schenker glücklich.  Gemeinsam mit Franz Lammer gründete er das Musikevent. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause feierten Schlagerfans von Jung bis Alt die Rückkehr und das zehnte Jubiläum des Schlagergartens.

Zwölf ist das neue Zehn

„Eigentlich hätte das Jubiläum schon 2020 stattfinden sollen“, sagt Schenker. In den vergangenen zwei Jahren wurde das Schlagerevent aufgrund der Pandemie per Livestream und im Radio übertragen. „Zwei Jahre sind zu viel Pause. Die Leute haben schon wieder danach gedürstet”, erzählt Franz Lammer, der unter dem Künstlernamen „François La Mer” auftritt. Der virtuell durchgeführte „Schlagerkoller” erreichte laut Schenker dennoch etliche Musikbegeisterte. „Die Liebe und das aufeinander Zugehen bekommt man online trotzdem nicht so hin”, betont Schenker.

Menschen sitzen auf Picknickdecken auf der Wiese im Sonnenschein.
Im Schlagergarten genießen die Besucher*innen das Traumwetter. – Foto: Katharina Hofer

Schlager-Kitsch und Goldwimpel

Zu Gregor Schenkers Highlights aus dem vergangenen Jahrzehnt zählt die Atmosphäre des diesjährigen Schlagergartens. Er erzählt von der Sonne, die auf die im Wind flatternden goldenen Wimpel strahlt, den Leuten, die der Band SoSamma zuhören, und von umherlaufenden Kindern, die das Traumwetter genießen.

„Wir nehmen alles, was im Schlager verkitscht ist, ernst”, lacht Schenker. Dieses Motto spiegelt sich auch in der Idee hinter dem Schlagergarten wieder. „Wir wollen kein Fest, das von oben herab diktiert wird. Es soll um Achtsamkeit gehen, auch für den gemeinsam genutzten öffentlichen Raum”, betont er. Schenker ist es wichtig, dass sich alle wohlfühlen, „egal, woher man kommt und egal, ob vier oder vierundneunzig Jahre.” Diesem Gedanken schließen sich auch seine Bandkollegen Franz Lammer und Schauspieler Michael Ostrowski an, die gemeinsam mit weiteren Kolleg*innen als die „Gloria All Stars” dem Abend die Kür verliehen. 

Ostrowski selbst lebte am Anfang seiner Karriere im Bezirk Lend und sammelte erste Erfahrungen im „Theater im Bahnhof”. Den Schlagergarten und vor allem den Lendwirbel habe er von Anfang an besonders gefunden. Der Gedanke hinter dem von ihm als „Gesamtkunstwerk” bezeichneten Nachbarschaftsfest sei ihm sehr wichtig. „Es soll was passieren auf der Straße – von Kunst und Kultur bis hin zu Unterhaltung und Essen”, sagt er.

Michael Ostrowski und Gregor Schenker stehen auf der Bühne und kündigen ihren Auftritt an. Die Bühne ist mit goldenen Wimpeln dekoriert. Es stehen ein DJ-Pult und Instrumente auf der Bühne.
Michael Ostrowski (links) und Gregor Schenker kündigen ihren Auftritt für den Abend an. – Foto: Katharina Hofer

Zukunftsmusik

Zwischen Picknickdecken, Dosenbier und Bierbänken spielt auch die junge Generation auf. Als weitere Gästin begeistert die 25-jährige Schauspielerin Resi Reiner aus Graz die Musikfans. Zu den heimischen Akteur*innen zählt auch Schauspielerin Martina Poel, die in der Kalvarienbergstraße aufgewachsen ist und den Lendplatz als ihr „zweites Zuhause” bezeichnet. Sie moderierte das gesamte Event und begeisterte am frühen Nachmittag Kinder mit Märchen, die sie mit der Gruppe „Die großen Ferien” vortrug. „Diese Freshness, Spontanität und Liebe zieht mich immer wieder hierhin”, betont Poel. Nicht nur die eingefleischten Acts seien ein Highlight für sie, sondern auch der Nachwuchs.

Die feiernde Menschenmenge vor der Bühne tanzt zu den Gloria All Stars. Müde scheint zu diesem Zeitpunkt noch niemand zu sein – so ist die Stimmung bei Jung und Alt auch um 22 Uhr noch auf dem Höhepunkt. „Wer sich an den Schlagergarten erinnern kann, hat ihn nicht miterlebt”, lacht Michael Ostrowski.

 

Titelbild: Franz Lammer, der auch François La Mer genannt wird (links), und Gregor Schenker, auch bekannt als Favela Gold. – Foto: Katharina Hofer

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

2 × vier =

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Vorherige Geschichte

Muruferreinigung: Weg mit den Tschick!

Nächste Geschichte

In Vielfalt geeint – Europa im Annenviertel

Letzter Post in KULTUR