Auf Expedition: Der Mühlgang

ca. 1 Minute Lesezeit

In der Annenstraße wird gebaut, neue Straßenbahnschienen werden verlegt, die Gehsteige verbreitet und dort, wo die Volksgartenstraße in die Annenstraße  mündet, soll auch der alte Grazer Mühlgang wieder ins Stadtbild zurückgeholt werden. Aus diesem Grund hat sich annenpost.at auf den Weg gemacht und den unauffälligen Bach erforscht!

von Andreas Leitner

 

Bereits im Mittelalter wurden in Graz zwei künstliche Kanäle angelegt. Abgeleitet in Weinzödl im Norden von Graz, durchquerten sie auf der linken und auf der rechten Seite der Mur die Stadt, dienten dabei als Antrieb für zahlreiche Mühlen und versorgten Färbereien und Gerbereien mit dem benötigten Wasser. Während der linke Mühlgang, der bereits am Fuße des Schlossberges wieder in die Mur mündete, 1977 zugeschüttet wurde, schlängelt sich sein Pendant auf der westlichen Seite der Mur noch immer still und leise durchs Annenviertel.

 

 So kommt er vom Norden her ins Annenviertel. Grün umsäumt wirkt er fast wie ein unberührter Teil der Natur. Doch der Eindruck täuscht. Der Mühlgang wurde künstlich aus Nebenarmen der Mur geschaffen.

 

 Zwischen Rondo und Keplerstraße ist er noch kurz zu sehen. Große Teile des Mühlgangs sind mittlerweile überbaut.

 

Erst im Volksgarten nimmt man den Mühlgang wieder war. Dort erkennt man seinen Sinn und Zweck, denn auch heute noch treibt er 12 Wasserkraftwerke an.

 

Am Rande des Volksgartens verschwindet der Mühlgang wieder. Dieses Mal unter der Volksgartenstraße, …

 

… um dann die Annenstraße zu „unterqueren“ und an der Seite der Elisabethinergasse wieder aufzutauchen. In diesem Bereich soll der Mühlgang wieder stärker in das Stadtbild einbezogen werden. So soll er nicht nur sicht- sondern auch wieder hörbar werden .

 

Er gab nicht nur Straßen wie der Mühlgasse ihren Namen, er ist auch Namenspatron dieser Lokalität in der Elisabethinergasse!

 

Dort ist der Mühlgang streng verbaut. Idyllische Szenen wie im Volksgarten finden in den engen Häuserschluchten keinen Platz.

Wenn der Mühlgang aber das Anneviertel durch den Oeverseepark wieder verlässt, wir einem klar, warum es früher auch einmal Badestrände an diesem Kanal gab.

Vor allem bei den jetzigen Temperaturen aber baden hier fast nur noch die Grazer Stadt-Enten.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

sieben − vier =

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Vorherige Geschichte

Büchertausch für Leseratten

Nächste Geschichte

Blog vom Bau: 5 Fragen an Sylvia vom „flügelverleih“

Letzter Post in VIERTEL(ER)LEBEN