Um Obdachsuchenden in der Arche 38 künftig eine bessere Unterkunft zu bieten, baut die Caritas den Standort am Eggenbergergürtel um. Fertigstellung: Sommer 2013.
Bauarbeiter auf dem Dach, das Dröhnen einer Bohrmaschine, herabfallender Bauschutt. In einem Jahr eröffnet hier die neue alte Heimat der Arche 38. Diese karitative Einrichtung bietet Menschen in Not Unterkunft.
Eingang zur Ausweichstelle
Ziel des Umbaus ist es „endlich adäquate Verhältnisse für unsere Kunden, Bewohner und Mitarbeiter zu schaffen“, erklärt Michael Lintner, Fachbereichsleiter der Caritas für Basisversorgung. Obdachsuchende finden mehr Privatsphäre durch geringere Bettenanzahl in den Zimmern. Stockbetten gehören dann der Vergangenheit an, und der Lift macht das Gebäude barrierefrei zugänglich. Die Anzahl der Schlafmöglichkeiten wird von 42 auf 44 Plätze erhöht und in Zukunft gibt es für kleinere Gruppen die Möglichkeit, eine Wohnung zu beziehen. Das Team der Caritas profitiert vom Umbau durch größere Büros und einen neuen Besprechungsraum, wodurch die Serviceleistung für die Klienten verbessert wird, so Lintner. Die geplante Dachterrasse und die Grünflächen im Innenhof runden den Entwurf des Grazer Architekturbüros W+G Wratschko ab.
Frontansicht der zukünftigen Arche 38
Das 1,6 Millionen Euro teure Umbauprojekt wird zu gut zwei Drittel vom Land Steiermark vorfinanziert, und im Laufe der Jahre von der Stadt Graz refundiert. Die restlichen 500.000 Euro kommen aus dem städtischen Sozialressort. Aufgrund der Renovierung müssen Obdachlose zwischenzeitlich in eine provisorische Notschlafstelle in der Keplerstraße ausweichen. Dort finden pro Nacht 24 Bedürftige Unterkunft, Sanitäreinrichtungen und Basisverpflegung. Obwohl es dort weniger Notbetten als regulär gibt, liegt die durchschnittliche Auslastung nur bei 85 bis 90 Prozent. Somit steht im Regelfall für jeden Suchenden eine Schlafmöglichkeit bereit.
Nicht den Vorurteilen entsprechend
Das Angebot der Caritas wird –wider Erwarten- nicht nur von Langzeitobdachlosen und Asylwerbern, sondern auch von anderen Gesellschaftsschichten in Anspruch genommen. Familiäre oder finanzielle Probleme können beispielsweise Grund für eine Nacht in der Arche 38 sein. Sozialarbeiter Stefan Bottler erklärt: „Mit Basisinformationen für die Arbeit – und Wohnungssuche dienen wir als Wegweiser, um zu einem geregelten Lebensalltag zurückzufinden.“ Er betont: „Zwangsbeglückung machen wir aber keine.“
Ich finde diesen Artikel sehr informativ und vor allem von allen Seiten klar beleuchtet.
Es wird leider in den offiziellen Medien über dieses Thema der sozial Benachteiligten viel zu wenig berichtet; auch deswegen, weil wir viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt sind.
Gratuliere den verantwortlichen Redakteuren zu deren Recherchen.
Sehr geehrter Herr Iberer!
Vielen Dank für Ihren Kommentar, wir haben es leider bis jetzt übersehen Ihnen zu antworten.
Die Gratulation werde ich an die zuständigen Redakteure weiterleiten und hoffe, dass Ihnen unsere zukünftigen Artikel genauso gut gefallen werden 😉