In der St.Andrä- Kirche wurde am 26.10 der „Inter-national Feiertag“ begangen. Seit 2004 fördert Pfarrer Hermann Glettler mit diesem Fest die Gemeinschaft der im Annenviertel aufeinander treffenden Nationalitäten. Zusammen feiern die Pfarrmitglieder den „Tag der Fahne“ mit einem internationalen Gottesdienst, anschließendem Genuss von regionalen Speisen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt und einer aktuellen Kulturveranstaltung.
Ein grauer Herbstmorgen, düstere Stimmung. Nur wenige sind auf den Straßen. Von weitem der Klang von singenden Menschen und spielenden Kindern. Ein enthusiastischer Pfarrer begrüßt jeden, der diesen Festtag in der Gemeinschaft feiert, mit festem Händedruck und einem breiten Lachen im Gesicht.
Seit neun Jahren veranstaltet Pfarrer Hermann Glettler am Nationalfeiertag dieses besondere Fest, bestehend aus einem Gottesdienst, gemeinsamen Festmahl im Pfarrsaal und einem kulturellen Beitrag. Er legt dabei großen Wert auf Internationalität und will die Gemeinschaft der bunt zusammengewürfelten Kulturen innerhalb des Annenviertels fördern.
„Wir sind Teil eines internationalen Volkes. Nicht das Grenzen ziehen untereinander, sondern das Grenzen überschreiten ist die Kunst“, sagt Pfarrer Glettler in seiner Predigt. Durch den Gottesdienst führen sowohl dieser selbst, als auch ein im Annenviertel lebender, nigerianischer Pfarrer. Die Vielzahl der Kulturen innerhalb dieses Bezirks bekommt man den ganzen Gottesdienst über zu spüren. Angefangen bei den diversen Landesflaggen, die am Altar gesammelt werden, über verschiedensprachige Fürbitten und Lieder, bis hin zu einer Predigt in der nigerianischen Landessprache Igbo. Neben dem traditionellen Orgelspiel singt der Pfarrer auch ein afrikanisches Lied zu Trommelklängen.
Nach dem Gottesdienst genießen die Feiernden gemeinsam im Pfarrsaal regionale Speisen aus den unterschiedlichsten Staaten. Bei gemütlichem Zusammensitzen lassen die Pfarrmitglieder diesen Festtag ausklingen.
Neben der Feier in der Kirche und dem anschließendem Beisammensein findet jedes Jahr eine andere kulturelle Veranstaltung statt. Heuer wurden Fotos zum Thema Missbrauch von Frauen in der Kirche ausgestellt.
Dass eine gemeinsame Religion die Barrieren verschiedener Nationalitäten überbrücken kann, ist in dieser Pfarrgemeinde deutlich sichtbar. Denn „sagen wir ja zu Gott, dann schaffen wir auch das ja zueinander.“, so Glettler.