Wütende Fahrgäste, von Baggern aufgerissene Fußwege und nervöse Security. Am Freitag herrschte gegen zwei Uhr Mittag eine Stunde lang Stillstand vor der neuen Hauptbahnhof-Unterführung – und das auf beiden Seiten. Grund dafür war, laut Holding Graz, ein medizinischer Notfall, der sich in einer „Bim“ am Hauptbahnhof ereignet hatte.
Keine Straßenbahnen durchquerten mehr den Tunnel. Der Stadtteil Eggenberg war vom Annenviertel für Fußgänger und Fahrgäste abgeschnitten und umgekehrt. Diese ließen sich von den Sicherheitskräften, die sichtlich überfordert eine Menschenkette formten um das Passieren der Unterführung zu verhindern, nicht beeindrucken. Der Tunnel wurde „gestürmt“ und konnte nun von einem anderen Blickwinkel als dem, aus dem Straßenbahnfenster, betrachtet werden – wenn auch unfreiwillig.
Die Straßenbahnunterführung wurde erst am Montag eröffnet. Das Prestigeprojekt kostete der Stadt Graz rund 90 Millionen Euro.