Es ist ein Uhr mittags. Die Mitarbeiter von Heidenspass setzen sich an den großen Tisch, es gibt gefüllte Croissants und Kichererbsensalat. Ein ungewöhnliches Jugendarbeitsprojekt – mit liebevoll gekochtem und kostenlosem Mittagessen!
Heidenspass ist ein Arbeitsprojekt für Jugendliche und junge Erwachsene mit erschwerten Lebensbedingungen. Manche haben die Schule abgebrochen, haben Drogenprobleme oder stecken in einer persönlichen Krise. Mitunter genüge leider auch ein Migrationshintergrund, damit Menschen als benachteiligt gelten, sagt die Geschäftsleiterin Silvia Jölli.
Grieskoch ist ein Projekt von Heidenspass, das vom Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wird. Jugendliche machen sich dabei ans „Upcycling“, stellen also aus gebrauchten Gegenständen neue Produkte wie Taschen und Möbel her. Doch in der Griesgasse 8 gibt es nicht nur eine Werkstatt, sondern auch eine Küche: jeden Mittag erledigt das Kochteam alles vom Einkauf mit dem Lastenfahrrad bis zum Aufräumen.
Nicht nur Mitarbeiter können im Grieskoch kochen: Es gibt auch die „Open Kitchen“ zu mieten! Zahlreiche Geburtstagspartys, Firmenfeiern und Kochkurse haben dort schon stattgefunden. Voraussetzung ist lediglich die Vereinsmitgliedschaft, das Nutzungsentgelt ist frei zu bestimmen. Die Idee dahinter? „Wir haben uns auf keinen Preis einigen können, aber es funktioniert!“, sagt Silvia Jölli.
Es entstand eine Küche, die seit einem Jahr fast dauernd in Betrieb ist. Die Motivation sei einerseits, den jungen Erwachsenen ein Vorbild in Sachen gesunder Ernährung zu sein, und überhaupt sei es Zeit, dass die Menschen wieder mehr im öffentlichen Raum ohne Konsumzwang zusammenkommen, meint Jölli.