Nachgefragt: Was sagt man im Annenviertel zur Sperrstundendebatte

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Kein Thema polarisiert derzeit mehr in Graz, als die Aufregung um die „neue“ Sperrstunde im Univiertel. Gastronomen suchen nach Lösungen um ihre Bars länger offen zu halten und die Gäste demonstrieren und feiern derweil auf den Straßen. Nächtliche Lärmprobleme und ständiger Vandalismus sollen mit der Regelung in Griff bekommen werden. Was würden die Gastronomen im Annenviertel dazu sagen, wenn auch sie sich an eine vorgeschriebene Sperrstunde halten müssten?

 

„Es würde die Gastronomie kaputt machen.“

Manuel Willing
Manuel Willmann

Manuel Willmann, aus dem Cafe „Happy Day“ würde die Existenz seines Cafés durch eine verfrühte Sperrstunde gefährdet sehen: „Es würde die Gastronomie kaputt machen. Außerdem ist eine Sperrstunde auch keine Lösung, denn die Leute würden die Getränke dann mit auf die Straße nehmen, das heißt es würde mehr Lärm und mehr Müll geben.“ Aus Rücksicht auf die Anrainer, sperrt er sein Cafe um 24:00 Uhr zu. Freitags und Samstags kann es schon einmal ein bisschen länger dauern, das ist aber kein Problem, da er eine Genehmigung bis 4:00 Uhr hat.

„…, das ist nicht richtig und gehört sich nicht!“

Guido Granitz
Guido Granitz

Guido Granitz, einer der Besitzer des Kultclubs „Postgarage„, würde sich durch eine auferlegte Sperrstunde bevormundet fühlen: „Ich bin gegen eine vorgeschrieben Sperrstunde, das ist nicht richtig und gehört sich auch nicht. Was derzeit im Univiertel passiert, ist eine spezielle Situation und kann  nicht auf ganz Graz umgemünzt werden.“ Seiner Meinung nach, fehlt es ein wenig an einer guten „Fortgeh-Kultur“. Er leistet seinen Beitrag dazu, indem er mit seinen Security-Leuten versucht, die Lärmbelästigung und den Vandalismus rund um die Postgarage so gering wie nur möglich zu halten.

Nick Palme
Nick Palme

„Früher würden wir nicht gerne zusperren“

Mit diesem Problem sieht sich Nick Palme, Chef der „Scherbe“ nicht konfrontiert: „Wir haben uns die Sperrstunde selbst auferlegt, um 1 Uhr. Freitag und Samstag machen wir ein bisschen länger, damit haben wir aber kein Problem. Früher würden wir aber nicht gerne zusperren.“ „Die Scherbe“ sieht der Problematik relativ gelassen entgegen.

„Ich bin froh, dass wir nicht davon betroffen sind!“

Christoph Echsel
Christoph Echsel

Auch Christoph Echsel, Mitarbeiter im „The Pub“ findet diese Regelung nicht optimal: „Ich bin nur froh, dass wir davon nicht betroffen sind. Aber andererseits verstehe ich die Problematik mit den Anrainern.“ Sie selbst hätten noch keine Probleme mit Anrainern gehabt. „Den Verdienstausfall, der durch eine verfrühte Sperrstunde entsteht, muss man erst einmal wieder hereinbekommen“, meint Echsel.

 

Bei der Frage nach einer vorgeschriebenen Sperrstunde im Annenviertel für Bars, Clubs und Pubs sind Besitzer und Mitarbeiter einer Meinung. Ein verfrühtes Aus der Partynacht würde nichts an der Lärmbelästigung ändern, sondern würde die Gäste nur zum weiter feiern auf den Straßen animieren, wie es unlängst im Univiertel der Fall war. Die optimale Lösung für Gastronomen, Anrainer und Partygästen muss noch gefunden werden.

Die gebürtige Deutschfeistritzerin, für ihre musikalische Begeisterung bekannt, studiert an der Fachhochschule Joanneum in Graz Journalismus und PR. „Frisch gedacht ist halb gewonnen“ – ihre Lebensphilosophie, ist auch das Motto ihres Blogs, wo sie über das Leben als FH-Studentin und beruflicher Freigeist schreibt.
http://wbw.fh-joanneum.at/schome/

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