In unserer Reihe „Grätzelkunde“ veröffentlichen wir jede Woche Hintergründiges zu einem bestimmten Ort im Annenviertel. Diese Woche erklären wir euch den Ursprungs des Namens „Esperantoplatz“.
Kaum ein Platz in Graz wäre besser geeignet, den Titel Esperantoplatz zu tragen, als dieser selbst. Mitten im Annenviertel bildet er sozusagen das Herz der Annenstraße. Eine derartgroße Kultur- und Sprachenvielfalt findet man kaum an anderen Orten in Graz.
Ludwik Lejzer Zamenhof begründete 1887 die voll ausgebildete Plansprache Esperanto. Ziel dieser „erfundenen“ Sprache war es, Menschen unterschiedlicher Muttersprache die Kommunikation zu erleichtern. Sie sollte vor allem besonders leicht zu erlernen sein. Gleichberechtigung und Völkerverständigung sind die zentralen Thesen der Idee zu Esperanto. Obwohl sich die Sprache nicht durchgesetzt hat, gibt es einige Tausend Menschen, die sie sprechen.
Zurück zum Esperantoplatz in Graz. Schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es „Esperantovereine“ in ganz Österreich. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden viele davon wieder eröffnet. 1949 fand in Graz ein Esperantokongress statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung kam der Esperantoplatz zu seinem Namen. Die markante Skulptur auf dem Platz wurde 1987 zum 100. Jubiläum des Esperanto aufgestellt.
In keinem anderen Stadtteil gibt es so viele Bewohner unterschiedlicher Muttersprachen wie in Gries und Lend. Kein anderes Viertel beheimatet so viele verschiedene Kulturen und Nationalitäten.
[box]Ihr habt schon öfters über die Bedeutung/den Ursprung eines bestimmten Platz- oder Straßennamens im Annenviertel gegrübelt? Schickt uns den Namen, den wir recherchieren sollen per Mail, schreibt ihn in einen Kommentar unter diesen Text oder postet ihn auf unsere Facebookseite – und in einem unserer nächsten Beiträge werden wir uns mit diesem beschäftigen![/box]